Parken auf dem Münsterplatz Die City ist kein Parkplatz

Einerseits kann man den Ärger der Besucher des Bonner Münsters nachvollziehen. Andererseits: Wenn die Kirchgänger ihre Autos auf dem Münsterplatz parken, haben sie damit gleich zwei Ordnungsverstöße begangen, denn schon die Zufahrt auf den Platz ist verboten.

Ganz gleich, ob der Platz belebt ist oder nicht. Der Münsterplatz ist nun mal kein Parkplatz. Und das ist auch gut so. Somit haben die Ordnungsdienstmitarbeiter der Stadt korrekt gehandelt, als sie die Knöllchen verteilten. Zumal am Neujahrstag alle Tiefgaragen geöffnet hatten. Auch die unterm Münsterplatz!

Dass das Ordnungsamt die Strafzettel im Nachhinein doch nicht in Rechnung stellen wird, sondern lediglich als Ermahnung betrachten will, ist eine wirklich nette Geste zum Jahresanfang. Auch dass die städtischen Ordnungshüter an den Weihnachtstagen beide Augen zugedrückt und gar keine Knöllchen ausgestellt haben, obwohl der Münsterplatz zeitweise beinahe komplett zugeparkt war.

Das ist er aber auch oftmals unter der Woche. Wie zum Beispiel während der Hauptumbauphase des Commerzbankgebäudes: Als viele Schwerlastfahrzeuge ganz legal auf den Platz vorfahren mussten, versperrten zusätzlich zahlreiche Pkw, offensichtlich von Handwerkern und anderen auf der Baustelle Beschäftigten, den Fußgängern fast täglich stundenlang den Weg. Entweder waren die Kontrollen wirklich zu lasch, wie man in der Münsterpfarrei vermutet, oder die um die 30 Euro teuren Knöllchen, die es fürs Falschparken auf dem Münsterplatz gibt, schrecken nicht genügend ab.

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