Kommentar Verkehrs-Infrastruktur - Zeit zum Handeln

Lastwagenfahrer, die vor den reichlich spät aufgestellten Umleitungsschildern nicht mehr wissen, wo sie hin sollen; Autofahrer, die in Köln nicht mehr über die innerstädtischen Brücken kommen, weil diese von Lastern blockiert sind und genervte Pendler, die selbst in Düsseldorf in langen Staus festhängen - die Sperrung der Leverkusener Brücke hat Auswirkungen auf große Teile des Rheinlandes.

Doch hinter der kurzfristigen Maßnahme des NRW-Verkehrsministers steckt ein viel größeres Problem. Sicher, die A1-Brücke ist derzeit ein Einzelfall, aber es wird mutmaßlich kein Einzelfall bleiben. Denn viele der Flussübergänge, die vor Jahrzehnten gebaut wurden, sind marode und müssten angesichts des zunehmenden Lastwagenverkehrs dringend saniert werden.

Doch es sind nicht allein die Brücken. Auch viele Landes- und Bundesstraßen sowie Autobahnen im Norden, Westen und Süden Deutschlands haben ihre besten Zeiten hinter sich. Höchste Zeit zum Handeln. Denn eine funktionierende Infrastruktur ist Voraussetzung dafür, dass Deutschland seine Stellung als größte Volkswirtschaft Europas und zweitgrößte Exportnation der Welt behalten und damit seine Arbeitsplätze sichern kann.

Das geht nicht ohne Investitionen. Aber wo soll das Geld herkommen? Der Bundesverkehrsminister will eine Maut für Personenwagen. Das lehnt die SPD aber ab und fordert die Ausweitung der Lastwagen-Maut auf alle Straßen. Die großen Probleme vor Augen ist es nun an der Zeit, gemeinsam schnelle Lösungen zu suchen.

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