Aus diesem Grund hatte die Elterninitiative zu einem Benefizkonzert geladen, bei dem das Kammerorchester der Bundeswehr seit 15 Jahren aufspielt. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg war dem Beispiel seiner Vorgänger gerne gefolgt und hatte die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen.

Unter seinem Dirigenten, Hauptmann Martin Jankovsky, hatte das nur aus Streichern bestehende Kammerorchester ein buntes Programm zusammengestellt, das Höhepunkte aus Barock und Romantik beinhaltete.

Die Initiative wurde vor mehr als 25 Jahren von Hans-Wilhelm Schreiber und seiner Frau Karoline gegründet, deren jüngste Tochter damals an Diabetes erkrankte. "Ihr müsst euch selbst organisieren", gab ihm damals ein Arzt den Rat.

Schreiber setzte diesen Rat in die Praxis um und gründete die Elterninitiative. Was heute selbstverständlich erscheint, war damals noch Wunschdenken. Auch von der komfortablen Versorgung mit Insulin, die Diabetikern heute das Leben erleichtert, war man damals noch weit entfernt. Heute können Kinder selbstständig mit ihrer Krankheit umgehen.

Das fördert die Initiative unter anderem durch Angebote wie eine Freizeit ohne Eltern. "Die wollen ja später auch mal auf Klassenfahrt fahren", so Schreiber. Neben Aufklärung über die tückische Krankheit und praktischen Ratschlägen, wie die kleinen Patienten mit so praktischen Dingen wie der Messung des Blutzuckers oder dem Spritzen von Insulin umgehen, bietet man diese Freizeitaktivitäten an, um auch das menschliche Miteinander zu stärken.

Das Kammerorchester beeindruckte mit geschliffenen Interpretationen, etwa von Wolfgang Amadeus Mozarts Kleiner Nachtmusik oder Edward Elgars Serenade für Streichorchester. Das Publikum dankte mit viel Applaus und Spenden.