Guy Braunstein und Ohad Ben-Ari: Ein fabelhaftes Team

Rolandseck · "Music in my heart" war die Matinee betitelt, die der Geiger Guy Braunstein und der Pianist Ohad Ben-Ari im Arp-Museum Rolandseck gegeben haben.

Das war in einem gewissen Sinne durchaus doppeldeutig zu verstehen, denn viele der an diesem Morgen gespielten Stücke sind auf einer gleichnamigen CD zu hören, die Braunstein und Ben-Ari jüngst veröffentlicht haben, und das Konzert war einem guten Zweck gewidmet: der Reinerlös soll dem SOS-Kinderdorf Bethlehem zu Gute kommen.

Viele der hier zu hörenden Stücke sind so etwas wie eine Herzensangelegenheit. Wenn dann auch noch ein so kongenial agierender Kammermusikpartner wie der Pianist Ohad Ben-Ari hinzu kommt, verspürt man, dass diese Musik wirklich tief aus dem Herzen der Interpreten kommt.

Am tiefsten wirkte der Eindruck nach, den das ausgedehnte Poème op. 25 von Ernest Chausson hinterließ. Hier schien es, als hätten sich beide Musiker regelrecht in einen "Flow" hineingespielt, in dem Musik und Musiker dergestalt eins werden, dass sie auch die Zuhörer unweigerlich in ihren Bann ziehen.

Der Kontrast solch verinnerlichter Konzentration zu der virtuosen Arie des Lenski aus Peter Tschaikowskis Oper Eugen Onegin, die von Braunstein bearbeitet worden war, hätte kaum größer sein können. Spannend auch zwei weitere Werke des musikalisch ertragreichen Vormittags: die charakteristische "Hebräische Melodie" op. 33 von Josef Achron und die Violinsonate Es-Dur von Richard Strauß. Nicht nur hier bewiesen beide Musiker, dass sie ein fabelhaft synchron agierendes Team sind. Eine Matinee, die von Herzen kam - und zu Herzen ging.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Aus dem Ressort