Kauflaune auf Vorkrisenniveau Einzelhandel ist bereit fürs Weihnachtsgeschäft

Frankfurt · Aus Sicht des Einzelhandels kann das Weihnachtsgeschäft kommen. Zwar drohen Lieferkettenschwierigkeiten bei einigen Produkten. Dennoch bestehe kein Grund zur Sorge vor leeren Regalen, hält der Handelsverband dagegen.

 Der Sportartikelhersteller Adidas hat unlängst von Störungen seiner Produktion angesichts steigender Infektionszahlen in Vietnam gesprochen.

Der Sportartikelhersteller Adidas hat unlängst von Störungen seiner Produktion angesichts steigender Infektionszahlen in Vietnam gesprochen.

Foto: dpa/Arne Dedert

Weihnachten kann aus Sicht des Einzelhandels kommen. Größere Störungen sollten ausbleiben, auch, wenn es derzeit in den internationalen Lieferketten stockt. „Mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft besteht kein Grund zur Sorge“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, unserer Redaktion. „Die Suche nach passenden Weihnachtsgeschenken ist auch in diesem Jahr gesichert.“

Zwar könne es bei stark nachgefragten Produkten hier und da zu Lieferschwierigkeiten kommen, Angst vor leeren Regalen in der Vorweihnachtszeit müsse hierzulande aber niemand haben, heißt es beim Handelsverband. Die Vorweihnachtszeit ist nicht nur für Geschenkejäger die Hochzeit im Jahr – auch der Einzelhandel macht zum Jahresende hin regelmäßig seine größten Umsätze. In den vergangenen Jahren waren es rund 100 Milliarden Euro an Umsatz, der in den Monaten November und Dezember in den Kassen landete, ob hinter der Ladentheke oder via Online-Bestellung. Dafür mussten die Verkäufer in der Eurozone im August aber einen Dämpfer hinnehmen. Überraschend nämlich sind die Umsätze der Branche nur um minimale 0,3 Prozent gestiegen. Nach einem vergleichsweise deutlichen Minus im Juli hatten Ökonomen im Vorfeld für den August ein dickeres Plus erwartet.

Schwierigkeiten bei einzelnen Elektronik-Produkten möglich

Vor wenigen Tagen bereits war die Umfrage der Konsumforscher der GfK in Nürnberg für September nicht eindeutig positiv ausgefallen. Zwar befindet sich die Konsumentenstimmung mittlerweile wieder auf dem Vorkrisenniveau. Allerdings fällt die Dynamik doch etwas gemäßigter aus als noch vor einigen Monaten erwartet. Daher äußerten die Konsumforscher auch Zweifel, ob die Konsumentenstimmung dauerhaft auf diesem Niveau bleiben werde.

Gedämpft wird die Stimmung aktuell vor der Befürchtung einer möglicherweise stärkeren vierten Corona-Welle in den Wintermonaten. Zudem steigen die Preise auf breiter Front und machen das Leben und die Waren in den Geschäften teurer. Unter anderem Engpässe in den weltweiten Lieferketten sind ein Grund für die anziehende Inflation.

Diese Nachschub-Schwierigkeiten etwa bei Halbleitern merken derzeit die Autohersteller extrem. Doch nicht nur sie. So sieht man bei Ceconomy mittlerweile ein paar Probleme voraus. Ceconomy ist die Muttergesellschaft der Elektronikketten Mediamarkt und Saturn. Derzeit seien die Lager in den Filialen zwar noch gut gefüllt. Allerdings hätten dem Unternehmen bereits einige Lieferanten angedeutet, dass es in den kommenden Monaten zu Lieferschwierigkeiten einzelner Produkte kommen könnte.

Der Sportartikelhersteller Adidas hat unlängst ebenfalls von Störungen seiner Produktion angesichts steigender Infektionszahlen in Vietnam gesprochen. Auch Konkurrent Nike und Puma berichten, vom Infektionsgeschehen in Vietnam betroffen zu sein. Das eine oder andere Fach in den Regalen des Einzelhandels könnte also in nächster Zeit doch leer bleiben.

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