Benefiz-Staffelmarathon in Oberpleis 50 Mannschaften wollen dem kranken Jan helfen

OBERPLEIS · "Plees alaaf" auf dem Sonnenhügel! Ja, war denn da Karneval? Nein, aber auch Prinz Andreas I. (Friedrich) machte mit beim Benefiz-Staffelmarathon und wurde standesgemäß angefeuert vom Publikum und von Mitstreitern seines Teams "Blau-Weiße Funken II". Insgesamt 50 Mannschaften mit jeweils fünf Läufern gingen an den Start, um die Arbeit des "Fördervereins Oberpleis zur Förderung der Erforschung der Histiozytose" zu unterstützen.

 Staffelholzübergabe auf der Busspur: Die Teams bestehen aus Männern und Frauen.

Staffelholzübergabe auf der Busspur: Die Teams bestehen aus Männern und Frauen.

Foto: Frank Homann

Am Ende siegte das 7GRunergy Laufteam aus Bad Honnef vor den Mannschaften Melzer and Friends und dem schnellsten Team der Königswinterer Wählerinitiative.

"Das ist einfach überwältigend. Ich bin sprachlos, was der Verein auf die Beine stellt", sagte Jens Räcker bewegt. Er ist der Vater von Jan, der an der seltenen Krankheit Langerhans-Zell-Histiozytose leidet. Der Siebenjährige besucht inzwischen die Grundschule Sonnenhügel, vor deren Tür sich das Rennen abspielte.

Und auch sechs Lehrerinnen und etliche Mitschüler Jans beteiligten sich am Lauf für den guten Zweck. Julia und Lutz Mauel aus Oberpleis etwa bildeten mit Söhnchen Lasse und ihren Töchtern Lotta und Ida eine Mannschaft. Lotta ist Klassenkameradin von Jan, und Nesthäkchen Ida war mit vier Jahren die jüngste Teilnehmerin überhaupt.

Auch nach drei Runden war das kleine Mädchen mit den Zöpfchen kein bisschen geschafft. Nach einer Pause griff Ida erneut in das Wettkampfgeschehen ein. Um eine Veranstaltung für die ganze Familie aufzuziehen, hatten die Organisatoren um Fördervereinschef Michael Weber sich einen besonderen Modus ausgedacht. Ein Team sollte aus fünf Läufern bestehen, mit mindestens einer Frau und einem Jugendlichen unter 15. Jeder musste wenigstens eine Runde von 900 Metern laufen. Nach insgesamt 47 Runden hatte die Mannschaft nach Adam Riese die Marathondistanz absolviert.

"Dieser Lauf hat eine besondere Bedeutung", sagte Lutz Mauel. "Wir laufen für Jan", meinte auch Lehrerin Beate Zimmermann, die ihre Kolleginnen und Schüler anfeuerte. Jans Klassenlehrerin Antje Böttcher ging ebenfalls an den Start. "Unser Lehrerteam wollte ein Zeichen setzen." Viele Vereine waren vertreten. Die Köwis waren gleich mit fünf Teams dabei. Rekord. Die TuS 05-Seniorenfußballer brachten drei Mannschaften an den Start. Mehrere Tanzcorps liefen.

Die Stadtverwaltung war zweifach vertreten. Auch der Chef machte mit, denn Schirmherr Peter Wirtz stand im Rathaus-Team "Statt? Läufer". Auch ein ehemaliger Bürgermeister rannte für den guten Zweck: Unermüdlich drehte Herbert Krämer seine Runden im Team "Siebengebirge". Mit fast 75 Jahren war er der älteste Teilnehmer und wurde von den Moderatoren Bernd Heiler und Eddy Felderhoff beim Durchlaufen der Läuferwechselzone begrüßt. Hier gaben die Läufer auch den Staffelstab mit Chip zur Zeitabnahme an ihre Teamkameraden weiter. Das Siegerteam erhielt als Belohnung einen Rundflug übers Siebengebirge.

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