Frankensiedlung Rat vertagt Debatte über Grundstück

Graftschaft · Vertagt wurde am Donnerstagabend im Rat der Gemeinde Grafschaft die Grundstücksfrage für den geplanten Bau einer Frankensiedlung. Ursprünglich hatte sich die Gemeindeverwaltung für ein Areal vor den einstigen Toren des früheren Regierungsbunkers in Marienthal ausgesprochen.

Nachdem jedoch bekannt geworden war, dass sich auf dieser Fläche im Jahre 1944 eine Außenstelle des KZ Buchenwald, nämlich das KZ "Rebstock", befunden hatte, in dem Hunderte Zwangsarbeiter drangsaliert wurden, wird das Gelände nicht mehr favorisiert. Stattdessen werden Überlegungen angestellt, Gedenktafeln zu installieren.

Nach Informationen des General-Anzeigers will der Vorsitzende des Vereins Nithrindorp, Mathias Heeb, der die Frankensiedlung errichten will, an seinen ursprünglichen Plänen festhalten.

Der Bund als Grundstücksverkäufer, der zu keinem Zeitpunkt auf die dunkle Geschichte des Areals hingewiesen hat, legte der Gemeinde nach Mitteilung von Grafschafts Bürgermeister Achim Juchem inzwischen ein Verkaufsangebot vor. Dies verbunden mit dem Hinweis, dass es noch weitere Bieter gebe. Beispielsweise den Trägerverein der Dokumentationsstätte Regierungsbunker und den Heimatverein "Alt-Ahrweiler".

Eingerichtet werden soll nach dem Willen des Rates ein Senioren-Taxi. Die Höhe der Kosten und auch der tatsächliche Bedarf stehen noch nicht fest. Ferner wurde am Donnerstagabend beschlossen, der Bürgerinitiative "Aktive Grafschafter" Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, falls es zu einer Klage gegen den Tongrubenbetreiber in Leimersdorf kommt.

Wenig glücklich zeigte man sich am Donnerstagabend im Rat über die Mitteilung, dass es beim Bau der Kindergartenmensa "Unter'm Regenbogen" zu drastischen Mehrkosten kommen wird.

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