Folgen der Corona-Schließung Dem Zoo Neuwied geht das Geld aus

Neuwied · Der Trägerverein des größten Zoos in Rheinland-Pfalz schlägt Alarm: Seit dem 18. März ist der Tierpark geschlossen, mit jedem Tag geht dem Zoo Geld verloren. Pro Monat fehlen 400 000 Euro Einnahmen, die Kosten laufen weiter. Zoodirektor Mirko Thiel bittet um Unterstützung.

 Der Zoo Neuwied ist geschlossen, die Eintrittsgelder fehlen. Doch die Tiere, hier Löwe Schröder, müssen weiter gefüttert werden.

Der Zoo Neuwied ist geschlossen, die Eintrittsgelder fehlen. Doch die Tiere, hier Löwe Schröder, müssen weiter gefüttert werden.

Foto: Zoo Neuwied

Der Zoo Neuwied ist in Not. Dem größten Tierpark in Rheinland-Pfalz, der von einem Förderverein getragen wird, droht durch die Corona-Pandemie womöglich das Aus. Am 18. März musste er für Besucher schließen, seitdem fallen alle Einnahmen weg – zugleich müssen 1800 Zootiere weiter versorgt und gefüttert werden.

Rund 400.000 Euro stünden normalerweise in vier Wochen auf der Einnahme-Seite, so der Förderverein Zoo Neuwied. Die Zooleitung um Mirko Thiel stehe im engen Austausch mit Landes- und Bundespolitikern, aber es sei noch offen, wie die öffentliche Hand dem Zoo in der Corona-Krise helfen könne.

Zoologische Gärten bitten Bundesregierung um Hilfe

Der Verband der zoologischen Gärten (VdZ), Deutschlands führende Vereinigung wissenschaftlich geführter Zoos, habe sich am Dienstag mit der dringlichen Bitte um ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro für alle deutschen Zoos an Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, die Ministerpräsidenten der Bundesländer sowie den Präsidenten des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, gewandt.

In den Zoos bleiben unterdessen die Ausgaben für Futter, Personal, Instandsetzungen und Energiebedarf unverändert hoch. Die bevorstehenden Osterferien gehörten normalerweise zu den besucherstärksten Zeiten im Zoojahr, so der Förderverein Zoo Neuwied, der als gemeinnütziger Verein schon per Gesetz keine Rücklagen für solche außergewöhnlichen Situationen bilden darf.

Wer dem Zoo helfen möchte, kann Tages- und Jahreskarten auf der Internetseite bestellen, Tierpate werden oder auch Vereinsmitglied. „Ich hoffe, dass die Einschränkungen im öffentlichen Leben nicht mehr allzu lange andauern und dann auch der Zoo Neuwied wieder für die Besucher öffnen kann. Ich bedanke mich im Namen unserer Tiere und des Zooteams bei allen Unterstützern, die uns durch diese ungewöhnliche Zeit helfen. Bleiben Sie jetzt zu Hause, damit Sie uns bald wieder besuchen können“, so Zoodirektor Mirko Thiel.

Informationen, auch zu Spendenmöglichkeiten, gibt es auf www.zooneuwied.de.

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