Einbürgerung im Rhein-Sieg-Kreis Neue Staatsbürger aus 71 Nationen

RHEIN-SIEG-KREIS · Ihre deutsche Staatsbürgerschaft haben 60 Neubürger aus dem Rhein-Sieg-Kreis im Siegburger Kreishaus erhalten. Im Jahr 2014 hatten sich bereits 608 Menschen einbürgern lassen.

Für einige von ihnen endet damit ein jahrelanger bürokratischer Hürdenlauf, um an den begehrten Pass zu gelangen.

So auch für Mary Kantharoobarajh, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen war. 1995 verließ die Tamilin aus Jaffna den Norden Sri Lankas. Der Bürgerkrieg zwischen Tamilen und Singhalesen hatte auch in ihrer Familie Menschenleben gefordert. Ihr jüngster Sohn ist inzwischen in Deutschland geboren, die Kinder gehen hier zur Schule, die Familie hat in der neuen Heimat Fuß gefasst. "Wir können nicht mehr zurück in unser Heimatland", so Kantharoobarajh, die gleichzeitig mit ihrer Tochter eingebürgert wurde.

Zuvor hatte es Jahre gedauert, bis der Traum der Einbürgerung in Erfüllung ging. "Wir waren zehn Jahre lang in Deutschland nur geduldet", so die 49-Jährige. "Das war keine leichte Zeit."

Menschen aus rund 170 verschiedene Nationen sind inzwischen im Rhein-Sieg-Kreis zu Hause. 177 Neubürger aus der Türkei stellten im vergangenen Jahr die größte Gruppe. Platz zwei und drei belegten die Republik Kosovo mit 33 und Polen mit 30 Neubürgern. Insgesamt kamen die Eingebürgerten im Jahr 2014 aus 71 Staaten. Mit 93 Einbürgerungen hat Sankt Augustin den größten Anteil an Neubürgern im Rhein-Sieg-Kreis hinzugewonnen, gefolgt von Siegburg mit 91 und Königswinter mit 58 neuen Staatsbürgern. Knapp 40 Prozent der Neubürger sind bereits in Deutschland geboren worden, rund 18 Prozent waren unter 18 Jahre alt.

Begrüßt wurden die Neubürger von Kreisdirektorin Annerose Heinze und Ludwig Neuber, die den Neubürgern ihre Rechte und Pflichten ans Herz legten. Bevor die neuen Staatsbürger ihre Einbürgerungsurkunde entgegen nahmen, hatten sie ein Bekenntnis auf das Grundgesetz abgegeben. Heinze betonte das Wahlrecht als eines der wichtigsten Grundrechte eines Staatsbürgers. "Meine Bitte an Sie ist: Nehmen Sie Ihr Wahlrecht wahr." Zur Pflicht gehöre es außerdem, für den Staat und seine Rechte einzustehen. "Sie wissen alle, wir hatten auch andere Zeiten in diesem Land, in denen diese Rechte nicht galten."

Ludwig Neuber, der mehr als 40 Jahre als Kreistagsabgeordneter gearbeitet hat und heute ehrenamtlich als Neubürgerbeauftragter fungiert, betonte die Wichtigkeit, sich in Deutschland zu integrieren und einzubringen. Wenn Sie es nicht tun, bleiben Sie fremd in Ihrer neuen Heimat", so Neuber

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