Landgericht Bonn Gestohlene Luxusautos verkauft - Drei Männer auf Anklagebank

RHEIN-SIEG-KREIS/BONN · Der Verkauf gestohlener Luxusautos aus den USA soll die Spezialität der drei Männer auf der Anklagebank vor dem Bonner Landgericht gewesen sein.

Zwei der im Rhein-Sieg-Kreis lebenden Angeklagten sind Vater und Sohn, 53 und 30 Jahre alt, und beide sind erheblich vorbestraft. Der Dritte im Bunde hat sich bisher nichts zuschulden kommen lassen. Der 32-jährige Familienvater wurde von dem 30-Jährigen als Geschäftsführer für dessen Autohandelsfirma in Porz angeheuert, nachdem er mit zwei eigenen Unternehmen gescheitert war.

Seit gestern müssen sich die drei wegen banden- und gewerbsmäßiger Hehlerei vor der 4. Großen Strafkammer verantworten. Die Anklage wirft dem Trio vor, von einem gesondert verfolgten Litauer mit zusätzlichem Wohnsitz in Bonn die teuren Wagen übernommen und für den Verkauf präpariert zu haben, indem zum Bespiel die Fahrgestellnummern entfernt wurden.

Einige der Luxusautos für teilweise mehr als 70.000 Euro sollen von weiteren Tätern auf betrügerische Weise in den USA beschafft und nach Litauen gebracht worden sein. Von dort soll der Litauer sie in Werkstätten von Vater und Sohn im Kreis gebracht haben. Der Litauer, der sich demnächst in einem eigenen Verfahren vor Gericht verantworten muss, soll bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt haben.

Er soll überdies gefälschte litauische Führerscheine besorgt und dem 53-Jährigen ausgehändigt haben. Der brauchte einen für sich, die anderen gab er weiter. Gleich zu Beginn der gestrigen Verhandlung machte Kammervorsitzender Josef Janßen den drei Männern klar, dass sich ein echtes Geständnis auszahlen würde.

Was er nicht so gerne sähe, so der Richter: Wenn der eine die Schuld auf den anderen abzuwälzen versuche. Als erstes erklärte sich der 32-jährige Familienvater zur Aussage bereit. Doch nachdem er bereits wenig später vom Richter auf Widersprüche in seiner Geschichte hingewiesen worden war, war es mit seiner Aussagebereitschaft vorbei: Jetzt sage er nichts mehr, erklärte er. Und schwieg. Der Prozess wird fortgesetzt.

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