Villa Mamaya Hennef erkennt Mutter-Kind-Hause als freien Träger an

HENNEF · Der Jugendhilfeausschuss hat dem Antrag des Mutter-Kind-Hauses stattgegeben. Junge Frauen und ihre Kinder werden dort rund um die Uhr betreut.

 Eine Zuflucht für junge Mütter in schwierigen Lebenslagen ist die Villa Mamaya an der Beethovenstraße.

Eine Zuflucht für junge Mütter in schwierigen Lebenslagen ist die Villa Mamaya an der Beethovenstraße.

Foto: Ingo Eisner

"Die Probleme der Mütter, die bei uns betreut werden, sind vielschichtig", sagt Patricia Dorr, Verwaltungsleiterin der Villa Mamaya. Das gemeinnützige Mutter-Kind-Haus an der Beethovenstraße eröffnete im September 2011 und kümmert sich seitdem um junge Frauen, die - oftmals noch im Teenageralter - alleinerziehende Mütter sind. Viele dieser Frauen entstammen problematischen Herkunftsfamilien. Psychische Probleme, aber auch Probleme mit Alkohol oder Drogen, sind nicht selten.

Im November hatte Claudia Barion, Leiterin der Einrichtung, beim Jugendamt einen Antrag auf Anerkennung der gGmbH als freier Träger gestellt. Am Mittwoch beschloss der Jugendhilfeausschuss einstimmig, diesem Antrag zu entsprechen. Für die Anerkennung als als freier Träger, dem entsprechend Zuschüsse der öffentlichen Hand zustehen, mussten einige Voraussetzungen erfüllt werden. Neben der Gemeinnützigkeit gehört dazu, dass die Einrichtung in der Lage ist, einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Aufgaben der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe zu leisten. Diesen Kriterien entspricht die Villa Mamaya, die künftig einen beratenden nicht stimmberechtigten Vertreter in den Jugendhilfeausschuss entsenden kann.

Acht Mütter mit ihren Kindern leben derzeit in der Villa Mamaya, sie werden das ganze Jahr rund um die Uhr betreut, sie erhalten pädagogische und psychische Unterstützung. "Zum 21-köpfigen Team gehören neben Pädagogen und Psychologen und zwei Jahrespraktikanten auch Heimerzieher und eine ausgebildete Kinderkrankenschwester", so Dorr. Jede Nacht ist ein Mitglied des Teams im Haus.

Die Verweildauer der Frauen liegt zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Ziel der Villa Mamaya ist es, psychisch belasteten Müttern und deren Kindern nicht nur ein Zuhause zu bieten, sondern die Instabilität im Leben der jungen Mütter aufzufangen und mittels therapeutischer Arbeit dafür zu sorgen, dass sie irgendwann wieder eigenständig leben können. Eine enge Zusammenarbeit mit den Jugendämtern sei dabei ebenso unerlässlich, wie die Vernetzung mit Kinderärzten und der Kinderklinik in Sankt Augustin, sagt Dorr. Hilfesuchende Mütter müssen sich allerdings erst ans Hennefer Jugendamt wenden, um einen Platz in der Villa Mamaya zu bekommen.

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