Lesung von Kordula Kühlem Der Dom als Krimikulisse

SANKT AUGUSTIN · Was haben ein Friseursalon in Sankt Augustin, ein Campingplatz in Berlin und der Kölner Dom gemeinsam? Es sind Orte, an denen die Kriminalgeschichte von Autorin Kordula Kühlem zum Leben erweckt wird.

 Lesung im Friseursalon: Etliche Zuhörer lauschen aufmerksam Autorin Kordula Kühlem.

Lesung im Friseursalon: Etliche Zuhörer lauschen aufmerksam Autorin Kordula Kühlem.

Foto: Christine Siefer

In den Friseursalon "Antje's Haarschnitt" in Sankt Augustin-Niederberg hatte die 39-jährige Krimiautorin zur Lesung geladen. Jeder Besucher sollte einen Campingstuhl mitbringen, denn der erste Mord ihrer Geschichte findet auf einem Berliner Campingplatz statt. In gemütlicher Atmosphäre bei Plätzchen und Kaffee erzählte Kühlem, die in Sankt Augustin aufwuchs, wie es zu ihrem ersten Roman gekommen ist und warum das Buch mit dem Titel "Endstation Dom" trotz des Berliner Mordes ein Kölnkrimi ist.

"Im Jahr 2007 war ich mit meiner Familie auf dem Campingplatz und dann kam mir die Idee für die Geschichte", berichtete sie und ergänzte, dass es noch sechs Jahre dauerte, bis sie dem Emons-Verlag ihr Manuskript schickte und veröffentlichte. Im Zentrum steht die von Bonn nach Köln versetzte Hauptkommissarin Kerstin Heller, die zum Berliner Tatort gerufen wird. Eine Kölner Literaturprofessorin wurde von einem Zehnmetersprungturm in ein trockengelegtes Betonbecken gestoßen. Nach der Undercover-Ermittlung auf dem Campingplatz, der auf dem Gelände des ehemaligen Freibades liegt, führt die Spur zurück nach Köln. Dort erwarten die Protagonistin nicht nur eine urkölsche Kollegin, sondern ein weiterer Mord und gestohlene Böll-Handschriften des eingestürzten Stadtarchivs.

Bei der Lesung im Friseursalon ihrer Freundin Anke Müller hat die Autorin Fotos der originalen Schauplätze aufgehängt. Neben dem ungewöhnlichen Campingplatz in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes hat auch ein Ausweichquartier des Kölner Stadtarchivs in einem Möbelhaus die Autorin inspiriert. Auch bekannte Orte wie die Kölner Wolkenburg, der Domplatz, die Keupstraße oder eine urkölsche Kneipe in Deutz kommen vor. Die Mischung zwischen dem Wiedererkennungswert und dem geheimnisvollen Unbekannten faszinierte auch die Besucher der Lesung, die die Autorin zum Teil noch von früher kennen. Inzwischen ist sie von Köln-Deutz zurück in den Rhein-Sieg-Kreis gezogen. Daher war es für Kühlem selbstverständlich, dass auch der Spenden-Erlös der Lesung im Friseursalon komplett an einen Verein in der Region gehen sollte: die Elterninitiative krebskranker Kinder Sankt Augustin.

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