"Weihnachten - keine heile Welt" 43. Siegburger Blätter beleuchten Adventsbräuche
Siegburg · Stadtarchivarin Andrea Korte-Böger hat jetzt die mittlerweile 43. Ausgabe der Siegburger Blätter präsentiert, die sie mit Axel Werner, Leitender Pfarrer der Pfarrei Sankt Servatius, verfasst hat. Der Titel lautet "Weihnachten - keine heile Welt an der Krippe".
Werner dankte Bürgermeister Franz Huhn dafür, dass die Stadt die Ausgabe unterstützt hat. Denn es sei in der heutigen Zeit wichtig, daran zu erinnern, "dass wir in einem Land mit christlichen Wurzeln leben". In diesem Zusammenhang kritisierte er die Umbenennung des Martinsfestes in "Sonne-Mond-und-Sterne-Fest", wie unter anderem in einem Bad Homburger Kindergarten geschehen, um "Kinder anderer Kulturkreise nicht mit christlichen Traditionen zu belasten".
Die Autoren beschreiben die Entstehung von Bräuchen und Ritualen im Advent, stellen sie vor und zeigen konkrete Beispiele. Vor allem räumen sie dabei mit dem Mythos einer heilen Welt auf, in die Jesus geboren wurde. "Wir haben aus dem gemütsvollsten aller christlichen Feste eine fromme Idylle gemacht. Wir haben uns eine Märchenwelt um die Krippe gebaut", stellen sie fest.
Der Leser erfährt aber auch, dass das Aufstellen der Krippe der älteste Brauch ist, der sich in der Adventszeit entwickelt hat. "Schon aus der Frühzeit der christlichen Kirche, in den Katakomben, sind bereits Krippendarstellungen überliefert", schreiben Werner und Korte-Böger, die Franz von Assisi als Begründer der szenischen Krippendarstellung ausgemacht haben. Der stellte laut Überlieferung erstmals 1223 in der Kirche von Greccio zu Weihnachten Ochs und Esel mit der Krippe auf - allerdings ohne Beifügung von Personen. Im letzten Teil ihrer Abhandlung gehen die Autoren auf die drei Krippen in Sankt Servatius, Sankt Anno und Sankt Mariä Namen ein, im nächsten Jahr sollen weitere vorgestellt werden.
Info
Die Siegburger Blätter gibt es für drei Euro im Historischen Archiv (Rathaus), im Stadtmuseum und bei der Tourist Info im Bahnhof.