So gesehen: Eine Frage der Fairness

Region · Haben Sie schon mal versucht, eine schwere Getränkekiste auf dem Rücksitz Ihres Autos zu verstauen und festzuschnallen, wenn Sie die Autotür gerade mal wenige Handbreit öffnen können?

Fast unmöglich? Stimmt! Doch genau so ergeht es Eltern mit kleinen Kindern auf vielen Parkplätzen tagtäglich. Die Parkbuchten sind eng, und die Autos stehen oft Tür an Tür. Nun kann man eine Getränkekiste auch im Kofferraum verstauen, mit einer Babyschale aber geht das nicht.

Und auch ein zappelndes Kleinkind zwängt man nicht gerne durch eine schmale Nische ins Auto - vom vorschriftsmäßigen Anschallen im Kindersitz mal ganz abgesehen. Wie gut daher, dass extra breite Eltern-Kind-Parkplätze erfunden wurden. Und umso ärgerlicher, wenn die wenigen, die es gibt, von denen belegt werden, für die sie nicht gedacht sind.

Neulich konnte man auf dem Rewe-Parkplatz in Oberpleis wieder einmal eine Diskussion zwischen einer parkplatzsuchenden Mutter mit Baby an Bord und dem Fahrer eines breiten Geländewagens ohne Pänz auf dem Rücksitz erleben. Letzterer stand bequem auf dem Eltern-Kind-Parkplatz und dachte gar nicht daran, den wieder zu verlassen.

"Regen Sie sich nicht so auf, parken Sie doch woanders", lautete der Ratschlag, der die Frau erst recht aufregte. Natürlich kann man über den Anspruch auf einen Eltern-Kind-Parkplatz und die möglichen Konsequenzen für Falschparker streiten, letztendlich ist es aber ein Gebot der Fairness, die Parkplätze auch denen zu überlassen, für die sie nicht ohne Grund bestimmt sind. Das gilt für Behinderten-Parkplätze genauso wie für Frauen- oder eben für Eltern-Kind-Parkplätze.

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