Evangelischen Gemeindezentrum Alfter Künstler-Duo stellt unter dem Titel "Die Schöpfung" aus

ALFTER · An Karsten Nimmermanns sieben Bilder muss man genau herantreten, um die Nuancen von Farbe und goldenem Blinzeln zu entdecken. Kriemhilde Elfgen lässt einen Fisch über dem Wasser schweben. Beide beschäftigen sich mit dem gleichen Thema, die Herangehensweise und die Übersetzungen ins Visuelle unterscheiden sich. Nimmermann und Elfgen zeigen ihre Arbeiten zum Thema "Die Schöpfung" bis einschließlich Dienstag, 4. Dezember, im Evangelischen Gemeindezentrum in Alfter.

 Tosende See: Kriemhilde Elfgen vor einem ihrer Werke im Evangelischen Gemeindezentrum.

Tosende See: Kriemhilde Elfgen vor einem ihrer Werke im Evangelischen Gemeindezentrum.

Foto: Hans-Peter Fuß

Sieben Bilder schuf der in Bornheim lebende Künstler Nimmermann hierfür von Januar bis Juni dieses Jahres. "Aber eigentlich beschäftige ich mich seit Jahrzehnten mit diesem Thema", sagt er. Er hat sich nicht nur jahrelang mit der christlichen Schöpfungsgeschichte des Alten Testamentes auseinandergesetzt, sondern auch mit Gedanken und Schriften der chinesischen Philosophie, des I Ging, des ältesten der klassischen chinesischen Texte, sowie dem Buch Sohar der jüdischen Kabbala-Lehre. All dies fließt in seine nichtgegenständlichen Arbeiten ein.

Die Farbe Schwarz dominiert, gemalt in Acryl auf Pappe. Doch im Satz für Satz gearbeiteten ersten Schöpfungstag etwa fügt sich ein goldenes Blinzeln, eine vage Form - oval, quadratisch, rechteckig -, eine zarte Struktur aus Sand oder hauchdünnem, eingearbeitetem Papier hinzu.

"Und Gott sprach: es werde Licht" übersetzt der Künstler den Psalm mit einer rechteckig aufstrahlenden Lichtsäule, die sich im finalen, siebten Bild der Serie wiederfindet. Es trägt den Titel "Immerwährender erster Schöpfungstag. In jedem Atemzug, in jedem Blute, in jeder Schale Tee". Kriemhilde Elfgen trug ihre Gedanken zur Schöpfung lange Zeit in einem Malblock mit sich herum.

Sie zeigt in Alfter 25 Bilder aus Kreide und auf Ingrespapier, einem festen Büttenpapier, hinter Glas. Gesehenes, Erlebtes und Arbeiten anderer Künstler sind ihre Inspirationsquelle. "Im Sommer habe ich dann einmal alle Bilder auf der Wiese vor mir ausgebreitet und festgestellt: Das ist ja die Schöpfungsgeschichte", berichtet Elfgen.

So ist die Kraft der einzelnen Bilder sehr unterschiedlich. Bilder von Eule, Chamäleon und Katze hängen nur wenige Meter entfernt von imposant aufschäumender, nachtschwarzer See oder dem beinahe freundlich wirkenden Fisch, der über der Horizontlinie des Meeres schwebt - in stiller Nähe zu einem glühenden Himmel.

Info: Die Ausstellung ist bis Dienstag, 4. Dezember, zu den Öffnungszeiten sowie vor und nach den Gottesdiensten im Evangelischen Gemeindezentrum Alfter, Am Herrenwingert 1a, zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort