Maximilian Kleefuß aus Oberdrees Der 17-jährige war als Betreuer mit dem Verein "Abenteuer Pur" in Dänemark

RHEINBACH · Früher ist Maximilian Kleefuß als Teilnehmer mit dem Rheinbacher Verein "Abenteuer Pur" auf Ferienfreizeiten gefahren. Diesen Sommer war der 17-Jährige aus Oberdrees das erste Mal als ehrenamtlicher Betreuer mit einer Gruppe in Dänemark.

Schüler Maximilian Kleefuß aus Oberdrees ist in seinen Ferien als ehrenamtlicher Betreuer mit Kindern nach Dänemark gefahren

Foto: JAGODZINSKI

Die insgesamt fünf Betreuer um Vereinsvorsitzenden und Geschäftsführer Georg Schroeter verbrachten zwei Wochen mit 21 Kindern zwischen neun und 14 Jahren auf einem Campingplatz am Vandet-See im Nationalpark Thy. Über seine Aufgaben als Betreuer und wie ihm die neue Rolle gefallen hat, sprach mit dem Schüler Antje Jagodzinski.

Wie kam es dazu, dass Du als Betreuer mitgefahren bist?
Maximilian Kleefuß: Ich bin oft als Teilnehmer mitgefahren und irgendwann fragte Georg mich, ob ich nicht die Betreuerschulung mitmachen möchte. Die habe ich dann an zwei Wochenenden absolviert. Zum Abschluss haben wir ein Zertifikat erhalten. Anschließend wurde ich gefragt, ob ich nach Dänemark mitfahren kann. Ich habe zugesagt, auch um Georg etwas zurückzugeben, er macht ja wirklich viel.

War das seltsam für Dich, die Rolle zu wechseln?
Kleefuß: Nein, dadurch dass die Kinder ja auch jünger waren, war das in Ordnung. Aber es war schon gewöhnungsbedürftig, eher die Autoritätsperson zu sein...

Sprich, man darf keinen Quatsch mehr machen?
Kleefuß: Ja doch, letztlich ist die Betreuerrolle ja nicht so, dass man nur hinter den Kindern her ist und sagt "Tu dies nicht" und "Mach das nicht", man will ja auch mit den Kindern etwas Spaß haben.

Was hast Du denn so alles mit den Kindern unternommen?
Kleefuß: Wir hatten zum Beispiel ein Schlauchboot und eine Wasserbanane zum Spielen mit, da war es wichtig, dass immer ein Betreuer mit zum See gegangen ist, damit immer jemand dabei ist, falls etwas passiert.

Wie findet man denn als Betreuer einen Draht zu den Kindern?
Kleefuß: Schwierig war, dass sich die Teilnehmer teilweise schon untereinander kannten, einige waren im Jahr davor schon mal mit. Diese und die jüngeren bildeten jeweils eine Gruppe, und wir Betreuer mussten sehen, dass wir dazwischen stehen und für alle da sind.

Habt ihr so etwas auch in der Betreuerschulung gelernt?
Kleefuß: Ja, genau. Diese war aufgebaut in Grundlagen, also Modelle der Erlebnispädagogik, und dann ging es aber auch anhand von Praxisbeispielen darum, wie man mit bestimmten Situationen umgeht.

Gab es denn auch schwierige Situationen?
Kleefuß: Es war schon so, dass die Kinder teilweise nicht immer gut gehört haben und man manche Sachen zehn Mal sagen musste.

Welche Aktivitäten habt ihr noch mit den Teilnehmern unternommen?
Kleefuß: Schnitzen, mit Lötkolben auf Holzplatten malen, T-Shirts gestalten, wir sind regelmäßig zum Strand gefahren, und es gab den Haik. Dabei wird eine Kleingruppe in einer bestimmten Entfernung vom Campingplatz ausgesetzt und muss von dort zurücklaufen und auf Lagerplätzen übernachten. Zusammen mit einem anderen Betreuer habe ich den Drei-Tages-Haik mit sieben Kindern begleitet.

Das ist ja schon viel Verantwortung, oder?
Kleefuß: Ja, schon. Aber das war in Ordnung.

Hast Du Dich denn selbst auch erholen können oder war es anstrengend für dich?
Kleefuß: Es war so ein Mix aus Erholung und Anstrengung. Um 23 Uhr mussten die Kinder in die Zelte, und wir saßen dann noch mit den Betreuern zusammen. Dabei haben wir den nächsten Tag geplant, aber auch mal Schwierigkeiten besprochen.

Und hattest Du als Jüngster eine andere Möglichkeit, die Kinder anzusprechen?
Kleefuß: Ja, zusammen mit einem anderen Betreuer, der Anfang 20 ist, haben wir häufig Geländespiele gemacht, zum Beispiel Stratego.

Also ward ihr Jüngeren mehr für die Action zuständig?
Kleefuß: Ja, Georg war der Spielleiter, und wir Jüngeren haben eben auch mitgespielt.

Hat es Dir denn Spaß gemacht? Würdest Du noch mal als Betreuer mitfahren?
Kleefuß: Ja, auf jeden Fall.

Weitere Infos zum Verein und den Ferienfreizeiten unter www.abenteuer-pur-team.de

Zur Person

Maximilian Kleefuß ist Schüler der Jahrgangsstufe 12 am Rheinbacher Vinzenz-Pallotti-Kolleg. Nach dem Abitur möchte er eine landwirtschaftliche Ausbildung absolvieren und dann Maschinenbau studieren. Der 17-Jährige wohnt mit seinen Eltern in Oberdrees. Seine Hobbys sind Basketball und Landwirtschaft.