Beschluss des Planungsausschusses Linden an der Grundschule Odendorf sollen erhalten bleiben

SWISTTAL-ODENDORF · Die beiden von der Fällung bedrohten rund hundert Jahre alten Linden sollen erhalten bleiben. Diesen Beschluss hat der Planungs-, Verkehrs- und Umweltschutzausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig bei zwei Enthaltungen im Anschluss an eine Ortsbesichtigung mit dem Gärtnermeister des Baubetriebshofes gefasst.

 Die kränkere der beiden Linden auf dem Schulhof ist bereits zurückgeschnitten worden.

Die kränkere der beiden Linden auf dem Schulhof ist bereits zurückgeschnitten worden.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Zur Sanierung der kranken Bäume und zur Vermeidung von Gefährdung, etwa von spielenden Schulkindern, sollte bei der stärkeren und offenbar kränkeren Linde "unverzüglich" der Kronenansatz zurückgeschnitten werden. Das ist inzwischen auch geschehen. Zudem soll eine erneute Begutachtung erfolgen, ob noch Gefahr von dem Baum ausgeht, um entsprechende Entscheidungen zum weiteren Vorgehen zu treffen.

Bei der anderen Linde soll ebenso wie bei einem Ahorn und weiteren Bäumen in diesem Bereich Totholz entfernt werden. Wie berichtet, wollte die Gemeindeverwaltung die beiden Linden, die in einem Ensemble mit anderen stehen, fällen lassen, weil sie "aufgrund ihres Zustandes eine Gefahr für Leib und Leben" von Personen seien.

Die beiden fachkundigen Ausschuss-Mitglieder Hanns-Christian Wagner (CDU) und Monika Goldammer-Dittrich (FDP) hatten stattdessen "Sanierungsmaßnahmen" vorgeschlagen und der Gärtnermeister habe sich dem angeschlossen, berichteten sie. Alle Fraktionen waren sich einig in dem Ziel, die Ortsbild prägenden Linden zu erhalten.

Bürgermeister Eckhard Maack, der am Ortstermin nicht teilgenommen hatte, beharrte hingegen in der Sitzung weiter darauf, die ganze Angelegenheit sei nicht Sache des Ausschusses, sondern liege als "Geschäft der laufenden Verwaltung" allein in deren Zuständigkeit. Insofern habe er gemeinsam mit dem Fachbereichsleiter und dem Gärtnermeister nach einer Besichtigung entschieden, dass die Bäume gefällt werden müssten, weil sie eine Gefährdung darstellten.

Während Goldammer-Dittrich lediglich die Begutachtung des Zustandes der Bäume im Zuständigkeitsbereich der Verwaltung sah, nicht aber die Entscheidung über deren Fällung, fand Wagner sogar, dass die Entscheidung zur Baumfällung "eine Überschreitung des Ermessensspielraums" der Verwaltung sei.

Maack hingegen warnte: "Wenn etwas passiert, steht der Staatsanwalt sehr schnell in der Tür." Der Ausschuss müsse in Haftung treten, wenn er einen anderen Beschluss fasse als den von der Verwaltung empfohlenen. Auch das sahen die Ausschuss-Mitglieder anders. Man habe die Entscheidung mit großer Sorgfalt getroffen und "unverzügliche" Umsetzung beschlossen.

In der Zwischenzeit hatten Unbekannte an den betreffenden Linden Plakate angebracht, auf denen sie anprangern, dass die Gemeinde beziehungsweise der Bürgermeister in den vergangenen Jahren nicht ihrer Pflicht zur "Hege und Pflege von Flora und Fauna" an den Linden nachgekommen sei. Dieses Versäumnis habe nun zu den Problemen geführt.

Die Bäume nun einfach abzusägen, grenze an "puren Zynismus". Gezeichnet waren die Plakate mit "Ihre denkenden und mündigen Bürger der Gemeinde Swisttal". Wie Norbert Phiesel dem GA sagte, sei die "Bürgerinitiative Rettet Bäume" nicht der Urheber.

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