Alanus-Studentinnen verwandeln Windeckbunker in Kunstraum

So dick die Mauern auch sein mögen, ganz sicher kann man sich in einem Schutzraum nie fühlen. Es ist diese Spannung zwischen Sicherheit und Eingesperrtsein, mit der Kunststudentinnen der der Alfterer Alanus-Hochschule bei ihrer Ausstellung "Bunker a.D." spielen.

 Die bedrückende Atmosphäre des Bunkers verarbeiten Lucia Polansky (vorn) und ihre Kommilitoninnen bei ihrer Ausstellung im Windeck-Bunker, die noch bis Sonntag zu sehen ist.

Die bedrückende Atmosphäre des Bunkers verarbeiten Lucia Polansky (vorn) und ihre Kommilitoninnen bei ihrer Ausstellung im Windeck-Bunker, die noch bis Sonntag zu sehen ist.

Foto: Volker Lannert

Bonn. So dick die Mauern auch sein mögen, ganz sicher kann man sich in einem Schutzraum nie fühlen. Es ist diese Spannung zwischen Sicherheit und Eingesperrtsein, mit der Kunststudentinnen der der Alfterer Alanus-Hochschule bei ihrer Ausstellung "Bunker a.D." spielen. Mit dem Bonner Windeckbunker haben sie dafür einen sehr eindrucksvollen Schauplatz gefunden.

Der Besucher betritt die Räume durch eine Schleuse, die komplett mit Schaumstoff ausgekleidet ist - auch am Boden, wodurch jeder Schritt unsicher ist. Zur Rechten scheint eine riesige Spinne durch die massive Bunkerwand zu dringen. Schließlich kommt man in den großen Aufenthaltsraum.

Ein feines Netz ist zur Linken aufgehängt, ausgebeult von Zuckerrüben, die darin hängen. Zur Rechten ist Sand am Boden verteilt, glatt und unberührt, in der Mitte liegt eine Gestalt. Sehr expressiv gehen Laura Maßmann, Alexandra Rix, Lucia Polansky und Elisabeth Reichegger mit der Thematik um. "Wir haben uns Gedanken gemacht, was ein Bunker heute bedeutet", erklärt Polansky.

Ein leerstehender Schutzraum, von der Außenwelt abgeschnitten: Ein bedrückendes Gefühl sei es, wenn man sich darin aufhält, wo einst bis zu 840 Menschen Zuflucht vor den Bomben der Alliierten fanden. Die dargestellten Motive verstärken dieses Gefühl. Die Studentinnen führen zwar durch die Ausstellung - ohne Begleitung darf man den Raum im Erdgeschoss des Bunkers nicht betreten. Doch die Interpretation bleibt dem Besucher überlassen.

Die Führungen beginnen in der Stadtbibliothek, wo auch ein Film zu sehen ist, den die vier Frauen im Bunker gedreht haben. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 21. November, im Windeckbunker, Budapester Straße 2, zu sehen. Bis Samstag bieten die Studentinnen täglich von 17 bis 21 Uhr zur vollen Stunde Führungen an.

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