Siebte Auflage der Beuel Classics Oldtimershow und Antikmarkt am Beueler Rheinufer

Beuel · Die siebte Ausgabe der Oldtimerschau ging erstmals ohne Einbindung in das Frühlingsfest über die Bühne. Ein Antikmarkt begeisterte Trödelfans.

 Wurde gebaut, als Twix noch Raider hieß: Der lofotengrüne VW Golf 1 von Bianca und Andreas Wehlen.

Wurde gebaut, als Twix noch Raider hieß: Der lofotengrüne VW Golf 1 von Bianca und Andreas Wehlen.

Foto: Leif Kubik

"Wenn das meiner wäre, würde ich als erstes eine Rückfahrkamera einbauen", kommentierte ein Passant den chromblitzenden Straßenkreuzer: Am Beueler Rheinufer konnten die Besucher am Sonntag im Rahmen der siebten Auflage der "Beuel Classics" zwischen dem "Bahnhöfchen" und dem "Chinaschiff" zahlreiche Oldtimer bewundern und der 1964er Ford Thunderbird war einer der Eyecatcher schlechthin.

"Grob geschätzt exakt 111 Fahrzeuge" würden an der diesjährigen Show teilnehmen, so der Organisator Werner Koch mit einem verschmitzten Augenzwinkern. Frühlingsfest und "Beuel Classics", zwei Veranstaltungen, die bislang eine gute Symbiose eingegangen waren, fanden in diesem Jahr nämlich erstmals getrennt voneinander statt: "Die Oldtimershow ist mittlerweile so beliebt geworden, dass der Platz zunehmend knapp wurde", erklärte Koch. Und so fanden die "Classics" erstmals nicht mehr im Frühjahr, sondern im Sommer statt. Und die Konzentration aufs Wesentliche hat der Veranstaltung gutgetan: Mit sichtbarem Interesse streiften unzählige Passanten jeden Alters zwischen den Fahrzeugen hin und her, machten Fotos oder begannen eine kleine Fachsimpelei.

Mindestens zwei Fahrer schienen allerdings den Blick auf das Kalenderblatt vergessen zu haben: Auf dem Dach eines Borgwart hatte sein Besitzer das Gepäck für den nächsten Winterurlaub in Form von zwei Paar alten Holzskiern verstaut. Und nicht weit davon entfernt, schien James Bond einen kleinen Halt eingelegt zu haben. Dien Nguyen aus Holzlar hatte seinen Lotus Turbo Esprit aus dem Jahr 1985 für die Show nicht nur stilecht mit deutschen und britischen Wechselkennzeichen ausgestattet, sondern wie im Film "In tödlicher Mission" mit Roger Moore sogar den Skiträger mit den Originalbrettern der Marke Olin Mark VI Comp DH montiert.

Ein Oldtimer muss ja in Deutschland mindestens 30 Jahre alt sein und folglich zu einer Zeit produziert worden sein, als "Twix" noch "Raider" hieß: Der lofotengrüne 1976er VW Golf 1 von Bianca und Andreas Wehlen lief aber exakt im Jahr der deutschen Markteinführung vom Band und auf der Hutablage lag ein halb ausgepackter Schokoriegel mit dem alten Logo. Zusammen mit dem Wackeldackel und einem gehäkelten Klopapierhütchen wirkte das Fahrzeug, als ob es direkt aus der Vergangenheit ans Rheinufer gebeamt worden sei. "Wir gehören zur Generation Golf, sind mit dem Typ groß geworden", so die beiden. Neben den automobilen Schätzen gab es noch mehr Altes zu bestaunen: Parallel zu "Classics" fand ein Antikmarkt statt. An 40 Ständen konnten die Passanten zwischen Antiquitäten nach Schnäppchen stöbern, während sie dem Bühnenprogramm lauschten. Statt des traditionellen Ehrenpreises wurde in diesem Jahr zu Ehren eines verstorbenen Vereinskollegen nach der Ausfahrt "Rund um Beuel" erstmals der Rafael-Koske-Gedächtnispokal verliehen. Der Sieger: Das älteste Fahrzeug am Start, ein Ford T aus dem Jahr 1926.

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