Der Hersteller Steinway & Sons hatte das teure Instrument restauriert. Zunächst lagerte es jedoch ein halbes Jahr lang im "Raum der Stille", dem Meditationsraum der Schule. Am Montag wurde der Flügel wieder dort hingestellt, wo er hingehört. "Aber er klingt noch nicht gut", meinte Grünter. Das wird sich ändern, wenn am Mittwoch der Klavierstimmer Hand anlegt.

Mit dem Flügel rechts neben der Bühne ist die Aula nun vollständig eingerichtet. "Das ist ein historischer Moment", meinte Schulleiterin Marie Krahé-Feller mit Blick auf die lange Zeit, in der das Gymnasium ohne Aula auskommen musste.

Am Pfingstmontag 2010 war in der Aula ein Feuer ausgebrochen, Ermittlungen ergaben Brandstiftung als Ursache. Täter habe man nicht ermitteln können, sagte Lehrer Walter Christian. Die Feuerwehr konnte nicht verhindern, dass das Dach einstürzte und das Inventar unter sich begrub.

Nach dem Brand verständigten sich die Stadt und der Gebäudeversicherer, die Allianz-Versicherung, darauf, dass die Schadensregulierung in Form des Naturalersatzes erfolgte.

Demnach sollte die Aula so aufgebaut werden, wie vor dem Brand, die Versicherung übernahm die Koordinierung des Wiederaufbaus. Der Vorteil dieser Lösung: Die Stadt hätte den Aufbau ansonsten europaweit ausschreiben müssen, das hätte länger gedauert.

Allerdings brachte diese Lösung Probleme mit sich. Das städtische Gebäudemanagement (SGB) verweigerte die Abnahme des Neubaus und kritisierte zahlreiche Mängel, die Decke hänge durch, Fliesen seien schlecht verfugt.

Eigentlich sollte die Aula am 24. Mai dieses Jahres mit einem Konzert eröffnet werden. Nach wie vor steht die offizielle Freigabe allerdings aus. Wann es soweit ist, war gestern nicht mehr zu erfahren.

"Wir rechnen in den nächsten Tagen mit der Bauabnahme", sagte Krahé-Feller. Denn jetzt, da der Flügel wieder in der Aula steht, könnte der normale Aulabetrieb wieder aufgenommen werden. Neben Chorproben und Theater-AG werde dort auch Musikunterricht durchgeführt, sagte Musiklehrerin Ariana Georgantopoulo.