Lions Club Ein Frühstück mit Alexander Rupp und Andreas Rottke

BONN · Manche haben morgens schon einen Bärenhunger. Aber wie sieht das bei Löwen aus? Offensichtlich ganz verschieden, wenn man sich den Königswinterer Andreas Rottke und den Bonner Alexander Rupp ansieht.

 Gute Laune bei den Löwen: Verschmitzt grinst Andreas Rottke (links) beim Frühstück im Roses am Martinsplatz in die Kamera.

Gute Laune bei den Löwen: Verschmitzt grinst Andreas Rottke (links) beim Frühstück im Roses am Martinsplatz in die Kamera.

Foto: Barbara Frommann

Beide sind Mitglieder, sogar Amtsträger in verschiedenen Lions Clubs in der Region. Aber während Rupp mit Croissant, Kaffee und frisch gepresstem Orangensaft die französische Lebensart schon am helllichten Morgen pflegt, achtet Rottke mit Obst, Joghurt, Müsli und Tee auf die Gesundheit.

Und das ist längst nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Männern: Sie trennen 15 Lebensjahre, sie haben ganz verschiedene Berufe, und dennoch sind sie im selben Verein. Oder vielleicht gerade deshalb? Denn in den einzelnen Clubs darf jede Berufsgruppe nur ein mal vertreten sein.

Andreas Rottke: Uns Lions vereint die Leidenschaft zu helfen. Aber uns geht es auch darum, uns Kennenzulernen, uns zu verzahnen und gemeinsam Dinge zu stemmen.

Alexander Rupp: Dafür bekommen wir persönlich etwas zurück. Es lohnt sich, sich für andere zu engagieren.

Eine Leidenschaft, die der 54-jährige Telekom-Ingenieur Rupp und Rottke, der 69-jährige Jurist und Aufsichtsrat der Genossenschaft Deutscher Brunnen, mit vielen Menschen auf der ganzen Welt teilen. Allein in Deutschland gibt es 51.000 Mitglieder der Lions in mehr als 1500 Clubs, in Bonn und der Region sind es zwölf Clubs mit rund 360 Mitgliedern.

Rupp: Es gibt 18 Treffen im Jahr. Das macht bei zwölf Clubs allein 216 Abende im Jahr.

Ein Umstand, der auch den Gastronomen Freude bereitet, die stolz sind, als regelmäßiger Tagungsort das Zeichen des Lions Clubs an ihrer Tür befestigen zu können. Oder das von Rotary. Da fragt sich mancher Außenstehenden nach dem Unterschied.

Rottke: Im Grunde grenzen wir uns da nicht großartig voneinander ab. Beide Clubs unterstützen Hilfsbedürftige. Die Rotarier sind vielleicht etwas strenger, zum Beispiel was die Präsenzpflicht bei den Treffen angeht.

Auch was die Aufnahme von Frauen in ihre ehemals reinen Männerclubs angeht, haben sich einige Clubs bei den Rotariern und Lions bewegt.

Rupp: Wir haben uns Ende der 1980er Jahre für Frauen geöffnet. Und die Mischung schreitet voran. In Bonn gibt es sogar seit 2012 einen reinen Frauenclub. Er heißt Bonn Liona.

Wie vielfältig ihr Engagement ist, wollen die Löwen in der Region am Lions- & Leo-Service-Tag am kommenden Samstag mit einem großen Fest unter Beweis stellen. Sozusagen in der Gesellschaft anderer großer Tiere, die allerdings ausgestopft sind. Im Park des Museums Koenig lassen die Clubmitglieder den Löwen los. Und alle können mitfeiern.

Das große Kinder- und Jugendfest am Samstag, 10. Mai

Ob Zaubereien oder Kinderschminken, Groß-Spielzeuge oder andere Attraktionen - am Samstag, 10. Mai, von 11 bis 17 Uhr ist im Park des Museums Koenig, Adenauerallee 160, der Löwe los. Anlässlich des Lions- & Leo-Service-Tages 2014 organisieren Lions Clubs aus Bonn und der Region dort ein großes Kinder- und Jugendfest.

In mehreren Zelten bereiten die Mitglieder der "Löwen-Familie" nicht nur Spiel und Spaß, sondern liefern auch Informationen. Zum Beispiel geht es um Paul, den Wasser-Rucksack, mit dessen Hilfe in Not- und Krisengebieten Trinkwasser aufbereitet werden kann. Doch die Lions helfen nicht nur mit dieser mobilen Filtereinheit in aller Welt, sondern engagieren sich auch in Bonn und der Region gemäß ihrem Motto "Wir dienen".

Da geht es etwa um das Engagement in Kindergärten oder das Schulprogramm "Klasse 2000". Aber auch das Jugend-Förderprogramm mit dem klangvollen Namen Lions Quest und die chirurgischen Hilfen für Kinder in Tansania spielen eine Rolle. Und auch was das Museum Koenig angeht, machen die Lions an ihrem Festtag ihrem Namen alle Ehre: Um 14 Uhr steht die feierliche Übergabe eines Löwen für die Ausstattung der Savanne im Zoologischen Museum auf dem Programm. Wer das und die anderen Attraktionen lieber auf den Kopf stellen möchte, dreht einfach eine Runde in der doppelwandigen aufgeblasenen PVC-Kugel, kurz Zorb genannt. Darin lässt sich prima herumkugeln.

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