Junges Theater Bonn Fünf Freunde und der Drache Kokosnuss

Bonn · Die Auswahl der jungen Darsteller für die fünf Freunde hat bereits begonnen. Mit einer Bühnenbearbeitung von Enid Blytons 1942 erschienenem Roman "Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel" feiert das Junge Theater Bonn am 5./6. September seine erste Premiere nach der Sommerpause.

 Szene aus der erfolgreichen Produktion "Tschick".

Szene aus der erfolgreichen Produktion "Tschick".

Foto: R. Franke

Einer schönen Tradition folgend, findet die Uraufführung im Telekom-Forum statt. Intendant Moritz Seibert, der die Bühnenfassung schreibt und das Stück auch selbst inszeniert, ist sehr stolz darauf, dass sein Theater angesichts internationaler Konkurrenz die Rechte bekommen hat.

Das Erstlingswerk der englischen Kinderbuchautorin Blyton wurde auf Anhieb ein Bestseller, dem noch fast 70 weitere Abenteuer der "Fünf Freunde" folgten. "Trotz ihres Alters trifft die Geschichte immer noch Grundmuster der Lebenswirklichkeit von Kindern", meint Seibert. Und hofft, dass außer Zuschauern ab acht Jahren, für die die Produktion gedacht ist, auch viele Erwachsene ihre frühen Leseerlebnisse auffrischen möchten.

Für Jugendliche ab 13 Jahren folgt am 18. September die Premiere von "Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone", nach dem erfolgreichen Roman von Mark Haddon für die Bühne bearbeitet von dem prominenten britischen Dramatiker Simon Stephens. Die Uraufführung 2012 am Londoner "National Theatre" war ein Sensationserfolg, wurde mit sieben Olivier-Award ausgezeichnet und läuft weiterhin als Kassenschlager im West End der britischen Hauptstadt. Seit 2014 auch am New Yorker Broadway. Die berührende und höchst witzige Geschichte des Asperger-Autisten Christopher, der mit seiner besonderen Sicht auf die Welt deren scheinbare Normalität in Frage stellt, wird inszeniert vom stellvertretenden JTB-Intendanten Lajos Wenzel.

In Wenzels neuer Bühnenfassung kommt am 1. November Astrid Lindgrens 1954 erschienenes literarisches Meisterwerk "Mio, mein Mio" für Zuschauer ab fünf Jahren heraus. Regie bei den märchenhaften Erlebnissen des Stockholmer Waisenjungen Bosse führt Manuel Moser, der 2014 am JTB sein Debüt gab mit "Ente, Tod und Tulpe" zur Eröffnung der neuen Spielstätte im Metropol-Kuppelsaal. An der Musik zu dem Klassiker "Mio, mein Mio" arbeitet das bewährte Team Marc Schubrig (Komposition) und Wolfgang Adenberg (Liedtexte) noch.

Mit "Malala - Mädchen mit Buch" gab die Regisseurin Konstanze Kappenstein (mit zwei Arbeiten auch am Euro Theater Central präsent) ihren JTB-Einstand. Für Zuschauer ab vier Jahren inszeniert sie nun im Metropol die Geschichte "Vom Löwen, der nicht schreiben konnte" (Premiere am 22. November) nach dem beliebten Erstlese-Bilderbuch von Martin Baltscheid. Das Stück ist eine humorvolle Liebeserklärung an das geschriebene Wort. Der König der Tiere möchte nämlich einer wunderschönen Löwendame seine romantischen Gefühle zeigen. Dafür sind poetische Briefe bekanntlich ein tolles Mittel - aber wer kann wirklich helfen beim Umgang mit lesenswürdigen Sätzen?

"Am besten eine Frau", meint Intendant Seibert und freut sich, nun ein weibliches Regietalent an seinem überaus erfolgreichen Haus zu haben. "Malala" bleibt ebenso wie "Der kleine Prinz" bis Ende 2015 auf dem JTB-Spielplan im intimen Raum über der Thalia-Buchhandlung am Bonner Marktplatz. Im Beueler Stammhaus in die siebte Saison gehen "Der Grüffelo" und "Geheime Freunde". "Der kleine Drache Kokosnuss rettet die Welt" für Kinder und "Tschick" für Jugendliche bleiben im Programm. "Das bedeutet aber nicht, dass wir die anderen Produktionen endgültig absetzen, zumal sie noch auf Gastspielen unterwegs bleiben", erklärt Seibert, der mit vier Premieren in drei Monaten eine Menge wagt.

Der Verkauf für alle Vorstellungen bis Ende 2015 hat gerade begonnen. Tickets gibt es u.a. bei den bekannten Vorverkaufsstellen des GA, weitere Infos unter www.jt-bonn.de.

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