Förderverein Bonner Pfadfinder Kein Strom, kein Wasser
AUERBERG/GRAURHEINDORF · Die rund 80 Jugendlichen vom Deutschen Pfadfinderbund müssen sich weiter gedulden, bis ihr neues Domizil so richtig gemütlich und fertig ist. Seit 2007 wird am alten Auerberger Mühlenstumpf direkt an der Grenze zu Graurheindorf gebaut - zumeist ehrenamtlich, weshalb alles etwas länger dauert.
In einem guten Dreivierteljahr könnte nun eigentlich alles fertig werden. Der Förderverein Bonner Pfadfinder hat allerdings derzeit keine Ahnung, wie er bezahlbar Strom, Wasser- und Abwasserleitungen verlegen soll. Am einfachsten und günstigsten wäre es, die Versorgungsleitungen kämen von der Prager Straße zum denkmalgeschützten Müllestumpe An der Rheindorfer Burg, sagt Stefan Rohrbach, Vorsitzender des Fördervereins.
"Es ist alles vorbereitet, um den Strom zu verlegen." Das Problem sei allerdings, dass die Leitungen und Rohre über Privatgrundstücke verlegt werden müssten. Drei Varianten gebe es, von der eine derzeit ausscheide. "Ein Eigentümer stimmt nicht zu", sagt Rohrbach.
So hofft er nun, mit einem anderen weiter verhandeln zu können. Der SPD-Landtagsabgeordnete Bernhard von Grünberg wolle ihm dabei helfen. "Über die Rohre wächst ja nachher das Gras", sagt Rohrbach. Will heißen, nach ihrer Verlegung ist später nichts mehr von ihnen zu sehen. Sollte der Anschluss oberhalb des Mühlenstumpfes nicht klappen, müsse man über das Haus Müllestumpe ans Netz. Dafür müsste aber speziell die Abwasserleitung bis zum Lausacker verlegt werden - die schlechteste, weil teuerste Variante.
Rohrbach ist Mitglied im Ortsausschuss Auerberg. Er freut sich besonders, dass er von dem jüngst 2000 Euro erhalten hat. Das Geld ging an den Förderverein, um den Müllestumpe weiter ausbauen zu können. Größter Geldgeber des Projekts ist allerdings die Nordrhein-Westfalen-Stiftung.
Die Pfadfinder - Stamm Rheingold (Jungen) und Hag Rheintöchter (Mädchen) - treffen sich derzeit vor allem im Alex-Keller an der Alexanderstraße nahe dem Landgericht. Doch wie Rohrbach sagt, gibt es auch schon regelmäßige Treffen im Mühlenstumpf. Das Obergeschoss ist ausgebaut, gegen Kälte hilft der Ofen. So hätten auch Weihnachten dort 40 Pfadfinder gefeiert. Jetzt hoffen alle, dass es bald im Untergeschoss eine Küche und Toilette gibt.
Bereits auf einer Zeichnung von 1620 ist eine Bockwindmühle auf Graurheindorfer Gebiet zu sehen. Den genauen heutigen Standort zeigt jedoch erst die französische Kartenaufnahme von 1807/08. Diese Mühle wurde 1831 durch eine sogenannte Holländische Turmwindmühle ersetzt. Sie war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch in Betrieb.
Kontakt zum Förderverein gibt es unter der Rufnummer 0228/5509790.