Beethoven-Haus Artemis-Quartett eröffnete das erste Kammerkonzert mit einem Klassiker

BONN · Mit einem Klassiker eröffnete das Artemis Quartett das erste Kammerkonzert in der vom Beethoven Orchester veranstalteten Reihe im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses.

Das C-Dur-Quartett aus op. 20, eines der sogenannten Sonnenquartette, sorgte durchaus für sonnige Gefühle, denn die heitere Grundstimmung des Werkes ging mit einer als zeitlos-klassisch zu bezeichnenden Interpretation der vier Musiker einher, die deutlich machte, warum die Formation auch nach fast einem Vierteljahrhundert und diversen Umbesetzungen noch immer zu den weltbesten ihres Fachs gehört.

Die unbedingte Hingabe an die Musik war hier bei jedem Ton zu hören. Selbiges ließ sich auch über Béla Bartóks Streichquartett Nr. 5 sagen, das das Artemis Quartett in einer hochintensiven, unter die Haut gehenden Interpretation ablieferte. Alle Schroffheiten, die diese Musik zuhauf bietet, setzte man mit Nachdruck um.

Gleichzeitig kam auch die volksliedhafte Seite der Musik Bartóks zum Ausdruck, etwa im ätherischen Adagio oder dem mit heiterer Gelassenheit genommenen Andante. Gipfel des Abends war jedoch das posthum veröffentlichte Streichquartett Nr. 15 von Franz Schubert. Und das im durchaus wörtlichen Sinne des Wortes, gehört das Werk doch zu den längsten seiner Gattung.

Aber auch diesen Gipfel bestiegen Vineta Sareika und Gregor Sigl, Violine, Friedemann Weigle, Viola, und Eckart Runge, Violoncello, mit bewundernswertem musikalischen Durchhaltevermögen. Hier saß jeder Strich und jede Fermate, das waren himmlische Längen mit himmlischer Sicherheit geboten. Fabelhaft.

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