Kabarettist Rogler spielt im Haus der Springmaus

"Ewiges Leben" mit wachsendem Erfolg

Bonn. Kabarettisten sind häufig dann am sympathischsten, wenn sie gemeinsam improvisieren müssen. So geschehen bei Richard Roglers Auftritt im Haus der Springmaus, der live von einem Fernsehteam des WDR aufgezeichnet wurde.

Springmaus-Leiter Andreas Etienne hatte zuvor mit dem Publikum den Applaus für die Aufzeichnung geübt, nun verzögerte sich der Beginn des Programms um einige Sekunden. So standen Rogler und Etienne ratlos auf der Bühne und wirkten einfach grundsympathisch, witziger als Alles, was Rogler solo an diesem Abend noch bieten konnte. Und auch das war nicht schlecht.

Das Programm "Ewiges Leben" von Rogler ist nicht neu. Er spielt es schon seit zwei Jahren mit wachsendem Erfolg, bringt aber zumindest die politischen Inhalte regelmäßig auf den neuesten Stand. So kommentiert er den Aufschwung gerade in Sachen Familienpolitik bissig: "Die Merkel und die von der Leyen könnten es mittlerweile alleine machen. Ich glaube, die Merkel macht's schon alleine."

Schade an dem Programm bleibt, dass Roglers Bühnenfigur Camphausen sich nach wie vor in erster Linie über die eigenen Freunde und ihre privaten Macken beklagt, von denen nur einer Politiker ist und zu weiteren politischen Spitzen veranlasst. Mit dem Rest der Bande, zwei Paaren die gemeinsam eine alte Wassermühle im Ruhrtalgebirge bewohnen, rechnet er vor allem mit den gescheiterten Lebensentwürfen der 68er-Generation ab.

Die ehemals kritischen Aktivisten leiden an Torschlusspanik, entdecken auf einmal pedantische Esskultur für sich und quälen Camphausen mit gähnend langweiligen Urlaubsvideos. WDR-Fernsehen am 11. oder 12. Mai 2008.

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