"Qualität vorhandener Kultureinrichtungen erhalten"

Der Bonner Kulturkreis hat eine Resolution und ein Memorandum unter dem Leitwort "Kultur braucht Zukunft - Zukunft braucht Kultur" vorgestellt.

 Elisabeth Einecke-Klövekorn und Manfred Jung im Gremiensaal der Deutschen Welle.

Elisabeth Einecke-Klövekorn und Manfred Jung im Gremiensaal der Deutschen Welle.

Foto: Bernhard Hartmann

Bonn. Der Bonner Kulturkreis hat am Donnerstag eine Resolution und ein Memorandum unter dem Leitwort "Kultur braucht Zukunft - Zukunft braucht Kultur" vorgestellt. Mit dem Papier fordert die Initiative die kommunalen Entscheidungsträger auf, die "Qualität der vorhandenen Kultureinrichtungen zu erhalten und sich zugleich dazu zu bekennen, dass Investitionen in die Kultur Investitionen in die Zukunft unserer Stadt und ihrer Infrastruktur sind".

In Bezug auf ein Festspielhaus erwartet der Kulturkreis, dass "auch die Stadt Bonn als Beethovenstadt ihren Beitrag zur Realisierung des Projektes leistet". Der Kulturkreis ist ein Zusammenschluss von 30 Bonner Kulturfördervereinen, denen insgesamt etwa 20 000 Mitglieder angehören. Der Kulturkreis hat eine noch sehr junge Historie.

Erst im Januar habe man sich im Restaurant der Bundeskunsthalle erstmals getroffen, berichtete Manfred Jung, Vorsitzender der Bürger für Beethoven, im Gremiensaal der Deutschen Welle, wo das Memorandum vorgestellt wurde. Dass man in so kurzer Zeit so viele Mitglieder habe gewinnen können, hat ihn überrascht. "Das haben wir alle nicht gedacht", sagte Jung.

Man habe mit Resolution und Memorandum eine Position gefunden, die "in den Grundsätzen und Grundlagen von allen Fördervereinen getragen wird", sagte Jung. Polarisierende Standpunkte sind in der Schrift denn auch nicht zu finden. Zwar wisse man, dass die Finanzsituation es erfordere, den städtischen Haushalt zu konsolidieren, heißt es in der Schrift.

"Aber es darf keine überproportionale Kürzungen für die Kultur geben." Konkrete Sparvorschläge werden in dem Papier nicht gemacht. Der Kulturkreis sieht in der Verstärkung der Bemühung um Landes- und Bundesmittel und um Sponsorengelder aus der Wirtschaft eine "realistische Haushaltsstrategie".

Insgesamt ist die Initiative ein Plädoyer für die Kultur. Kulturkreisvorsitzende Elisabeth Einecke-Klövekorn, die hier die 9 000 Mitglieder starke Theatergemeinde vertritt, machte deutlich, dass für Theater und Oper Grenzen der Einsparmöglichkeiten längst erreicht seien. In den vergangenen Jahren habe das Theater bereits "massiv bluten" müssen.

Für die bildende Kunst sprach Ulrich Schlottmann vom Förderverein Kunstmuseum Bonn. Auch er sieht die Grenzen des Sparens erreicht. Um den geringen Ankaufsetat des Museums ein wenig auszugleichen, bezahlt jedes Mitglied im Jahr 500 Euro, verriet er den Zuhörern im Gremiensaal.

Service Resolution und Memorandum als pdf-Datei im Internet unter www.buergerfuerbeethoven.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Daniel Johannes Mayr dirigiert das Beethoven
Neue Musik zwischen Wohnwagen
Beethoven Orchester im BaseCampNeue Musik zwischen Wohnwagen
Zum Thema
Aus dem Ressort