Kälte erhöht Arbeitslosigkeit Bonner Agentur will Frauen Rückkehr in den Beruf erleichtern
BONN · Männer und Jugendliche haben derzeit auf dem Arbeitsmarkt in der Region schlechte Karten. Während bei den einen die kalte Witterung die Beschäftigung auf den Baustellen hemme, sorge bei den anderen das Ende des Ausbildungsjahres dafür, dass viele junge Leute eine Stelle suchen. Das teilte die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg am Donnerstag mit.
Im Februar sei die Zahl der Arbeitslosen in der Region im Vergleich zum Vormonat um 550 Personen auf 29.537 Männer und Frauen gestiegen. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 6,5 Prozent. Trotzdem zeigten sich die Arbeitsvermittler optimistisch: "Die Erfahrung zeigt, dass Jugendliche nach der Ausbildung in der Regel nur kurze Phasen der Arbeitslosigkeit haben und dann schnell wieder im Berufsleben Fuß fassen", teilte Arbeitsagentur-Leiterin Marita Schmickler-Herriger mit. Auch die gute gesamtwirtschaftliche Stimmung und ein Zuwachs bei den gemeldeten Stellen werten die Experten der Arbeitsagentur als gutes Zeichen für die Beschäftigung.
Die Arbeitslosenquote der Frauen liegt mit 5,9 Prozent deutlich unter der der Männer mit sieben Prozent. Das liegt nach Angaben der Arbeitsagentur vor allem daran, dass Frauen eher in witterungsunabhängigen Dienstleistungsberufen arbeiten. Berufsrückkehrerinnen nach der Familienphase wollen die Arbeitsvermittler in den kommenden Monaten stärker beim Wiedereinstieg unterstützen. Dazu bieten sie unter anderem monatliche Infoveranstaltungen in Siegburg und in Bonn an.
In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar um knapp 10.500 auf gut 778.000 gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Vergleich zum Januar um 0,1 Punkte auf 8,5 Prozent, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit gestern mitteilte. Der saisontypische Anstieg der Arbeitslosigkeit sei in diesem Februar etwas weniger stark ausgefallen als vor einem Jahr. In Rheinland-Pfalz waren im Februar wieder mehr Menschen ohne Job. Insgesamt meldeten sich rund 124.300 Menschen im Land arbeitslos, knapp 700 mehr als im Januar, wie die Regionaldirektion in Saarbrücken berichtete.
