14 junge Polizisten verstärken die Bonner Behörde

Derzeit mehr Beamte als vorgesehen - Gewerkschaft: Noch mehr junge Leute einstellen

  Verstärkung:  Polizeipräsident Wolfgang Albers (vorne) begrüßt 14 junge Beamte.

Verstärkung: Polizeipräsident Wolfgang Albers (vorne) begrüßt 14 junge Beamte.

Foto: Malsch

Bonn. In Zeiten, in denen normalerweise Entlassungen Schlagzeilen machen, tun Nachrichten über Neueinstellungen auch mal gut - so dachte sich die Bonner Polizei und stellte 14 junge Polizeibeamtinnen und -beamte im Licht der Öffentlichkeit vor. Nach ihrem Abschluss in der Polizeifachhochschule begrüßte sie am Freitag Polizeipräsident Wolfgang Albers zum Dienstantritt im Polizeipräsidium. Acht Kommissarinnen und sechs Kommissare im Alter zwischen 22 und 32 Jahren.

Der hohe Zahl weiblicher Kollegen viel Albers besonders auf: "Ganz besonders freut mich, dass erstmals anlässlich eines Versetzungstermins die Anzahl der neuen Polizistinnen größer ist, als die ihrer männlichen Kollegen", sagte er während der Begrüßung. Im gesamten Präsidium werden die Frauen allerdings wohl noch länger eine Minderheit bilden. 130 Frauen stehen jetzt 1 131 Männer gegenüber. Insgesamt arbeiten also 1 261 Polizeibeamte in der Behörde.

Noch mehr werden es in den nächsten Wochen. Drei Beamte wechseln Mitte September aus Siegburg, Köln und Kleve in die Bundesstadt. Und Anfang Oktober kommen voraussichtlich elf Beamte aus dem Bildungszentrum in Brühl dazu. Ein Polizeimeister wechselt dann auch aus dem Institut für Aus- und Fortbildung aus Selm in die Bonner Behörde, die auch für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, Bad Honnef und Königswinter zuständig ist. In Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln sei es gelungen, die Bonner Polizei mit jungen Leuten spürbar zu verstärken, so Albers.

Selbst die Polizeigewerkschaft (GdP), die sonst beharrlich mehr Beamte fordert, ist derzeit glücklich über die Zahl der Beamten in Bonn. "Wir freuen uns über die neuen Beamten und vor allem darüber, dass die so jung sind", sagte Udo Schott, Vorsitzender der GdP in Bonn.

Im landesweiten Vergleich sei Bonn im Moment gut ausgestattet, so Schott weiter. Es seien sogar mehr Polizeibeamtinnen und -beamte, als in der so genannten belastungsbezogenen Kräfteverteilung eigentlich vorgesehen. Die Gewerkschaft habe zusammen mit dem Polizeipräsidenten dafür gekämpft.

Dennoch warnte Schott vor der weiter zunehmenden Überalterung auch der Bonner Polizeibehörde. Und forderte deshalb, noch mehr junge Leute einzustellen. "Sonst müssen bald 55-Jährige die jugendlichen Straftätern einfangen", so Schott. Die Altersstruktur der Behörde werde zunehmend problematisch.

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