Gründe dafür sind unter anderem, dass mit dem wirtschaftlichen Aufschwung auch die Zahl der Flugbewegungen in Köln/Bonn wieder zugenommen hat. Wurden 2009 insgesamt 132 173 Flugbewegungen gezählt, waren es im vergangenen Jahr 2 150 mehr. Die Zahl der Nachtflüge stieg um 1 312 auf 33 716. Allerdings: Die Zahlen sind immer noch weit entfernt von den Werten des Jahrs 2000, als es 155 000 Flugbewegungen und 40 000 Nachtflüge gab.

An den Messstellen in Hennef und Siegburg-Stallberg sind 2010 die Dauerschallpegel für die sechs verkehrsreichsten Monate gestiegen: In Hennef um ein Dezibel auf 53,7 Dezibel, in Stallberg um 0,5 auf 60,6 Dezibel. An der Messstelle Heisterschoß ist der Dauerschallpegel auf 47,1 Dezibel gesunken, allerdings war die Anlage im vergangenen Jahr drei Monate nicht in Betrieb.

Wind und Wetter haben dazu beigetragen, dass es in Siegburg und Hennef lauter geworden ist, weil deutlich mehr An- und Abflüge gen Süden abgewickelt wurden. Allein in Siegburg ist die Zahl der Überflüge um 14,8 Prozent auf 59 364 gestiegen. Das sind 7 670 startende und landende Flieger mehr als 2009.

In der Nacht nahm der Lärm laut der Stadt Siegburg besonders zu: Die Anzahl der Überflüge, die lauter als 75 Dezibel waren, ist von 3 171 auf 4 742 gestiegen. Im Januar wurde in Siegburg in der Nacht eine Boeing-Frachtmaschine sogar mit 88,3 Dezibel gemessen.

Köln/Bonn ist "Europameister" vor Paris Für Hennef hat die Lärmschutzgemeinschaft errechnet, dass in der Nachtzeit von 0 Uhr bis 5 Uhr die Stadt durchschnittlich von 61,6 Überflügen betroffen ist. Damit sei der Flughafen Köln/Bonn "Europameister" vor Paris mit 58,9 nächtlichen Überflügen.

Insgesamt wurden 2010 in Hennef zwischen Mitternacht und 5 Uhr 22 275 Überflüge von startenden und landenden Flugzeugen registriert. Laut den Lärmschützern entfallen 45 Prozent der Nachtflüge auf Passagierflieger.