Eselsweg zum Drachenfels bleibt monatelang gesperrt

Der klassische Zugang zum Drachenfels, im Volksmund auch Eselsweg genannt, wird voraussichtlich erst in Monaten wieder begehbar sein. Bis zum 24. Juni soll das Gutachten eines Geologen mit Empfehlungen zur Sicherung des Hangs vorliegen.

Eselsweg zum Drachenfels bleibt monatelang gesperrt
Foto: privat

Siebengebirge. Der klassische Zugang zum Drachenfels, im Volksmund auch Eselsweg genannt, wird voraussichtlich erst in Monaten wieder begehbar sein. "Es ist dringend erforderlich, dass der Weg vorerst gesperrt bleibt", sagte Herbert Krämer am Dienstag.

Der Vorsitzende des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS), in dessen Eigentum sich der Weg befindet, besichtigte am Dienstagvormittag gemeinsam mit dem Geologen Franz Meyer vom Geotechnischen Büro in Aachen die Stelle, wo nach dem Unwetter am 5. Juni zwei Felsbrocken auf den Weg gestürzt waren.

Dabei stellte sich heraus, dass sich im Bereich der Abbruchstelle weiteres lockeres Gestein befindet, das sich jederzeit lösen kann. Bis zum 24. Juni wird der Geologe aus Aachen, der aus Ittenbach stammt, ein Gutachten vorlegen, das sowohl Aussagen zur Ursache des Steinschlags als auch Empfehlungen zu Sicherungsmaßnahmen enthalten wird.

Am 24. Juni wird der Runde Tisch mit Vertretern aller beteiligten Behörden erneut zusammentreffen. Am vergangenen Freitag waren in dieser Runde bereits die notwendigen Absperrmaßnahmen und ein Konzept alternativer Wanderrouten beschlossen worden. Beim nächsten Treffen wird dann voraussichtlich über den Auftrag für Sicherungsmaßnahmen entschieden werden. "Es wird sicher ein paar Monate dauern, bis die Hangsicherung durchgeführt sein wird", sagte Krämer.

In einer ersten "Diagnose" stellte der Gutachter fest, dass durch die extremen Niederschläge am vorvergangenen Wochenende an dem zwei mal drei Meter großen Felsblock voraussichtlich Material ausgespült wurde, was dazu führte, dass der Fels sich in Bewegung setzte. "Im Bereich um den Felsblock sind weitere Steine absturzgefährdet", sagte Meyer am Dienstag dem General-Anzeiger. In seinem Gutachten will er darlegen, wie der Fels für die Zukunft gesichert werden könnte.

Steinschlag und Felsstürze sind laut dem Geologen nicht nur im Rheintal, sondern auch an der Sieg, Ahr oder Mosel, wo sich Flüsse tief in den Fels eingeschnitten hätten, ein dauerhaftes Problem - vor allem an Straßen oder Bahnstrecken.

Das Gestein dehne sich aus, so dass mit solchen Ereignissen immer zu rechnen sei. Meyer verweist auf den Stahlbetonring, mit dem das Land Nordrhein-Westfalen in den 70er Jahren den Fels unter der Burgruine gesichert habe, nachdem es 1967 bereits zu Steinschlag am oberen Eselsweg gekommen war. Damals wurden Stahlanker zwischen Eselsweg und Kutschenweg durch den Fels getrieben. Welches Mittel im aktuellen Fall probat ist, muss nun das Gutachten zeigen.

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