Feueralarm in der Rheinbacher Innenstadt

Anspruchsvolle Übung für Rheinbachs Wehrleute - 100 Menschen finden im Museum Zuflucht

Feueralarm in der Rheinbacher Innenstadt
Foto: Wolfgang Henry

Rheinbach. 15.55 Uhr am Freitagnachmittag: Vollalarm für die gesamte Freiwillige Feuerwehr der Stadt Rheinbach, Rettungsdienst, Polizei, den "Stab außergewöhnliche Ereignisse" der Stadt Rheinbach mit Bürgermeister Stefan Raetz, Vertretern von Ordnungs- und Bauamt.

Gemeldet ist ein Feuer in der Raiffeisenbank an der Hauptstraße, mitten in der Rheinbacher Kernstadt bei laufendem Geschäftsbetrieb - glücklicherweise nur eine Übung.

Bürgermeister Stefan Raetz greift im Fahrzeug der Einsatzleitung zum Handy: "Bitte das Glasmuseum offen halten, da melden sich gleich Leute. Also bitte offen halten, damit die auch untergebracht werden." Rund 200 Personen, so die Schätzung, sollten sich in der Bank aufhalten, zahlreiche Mitarbeiter und Kunden. Unterdessen sind die ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr unter anderem mit Drehleiter auf der Hauptstraße eingetroffen, ebenso Rettungskräfte und Notarzt der Malteser.

An der Rückseite des Gebäudes am Deinzer Platz mitten in der Stadt bereiten sich weitere Kräfte auf den Einsatz mit schweren Atemschutzgeräten vor. Aus dem Bankgebäude strömen die Mitarbeiter und Kunden, teilweise haben sie sich noch nicht einmal die Zeit genommen, einen warmen Mantel überzuziehen. Zurück gehen darf niemand, dafür sorgt ein Mitarbeiter, der die Kollegen zur Eile antreibt und den Rückweg verweigert.

Denn es ist zwar nur eine Übung, wie manche bald merken, doch so wird nicht nur der Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst auf den Prüfstand gestellt. Sie dient auch der Überprüfung des Alarmsplans der Bank. "Die Vorarbeit für eine solche Evakuierung muss im jeweiligen Betrieb geleistet werden", sagt Raetz.

"Es ist das erste Mal, dass wir eine Übung dieser Art mitten in der Kernstadt abhalten", erklärt Wehrführer Laurenz Kreuser. Um so wichtiger eine solche Übung. Denn es ist eng, die Einsatzfahrzeuge müssen entsprechend aufgestellt werden. Hinzu kommen Dutzende von Schaulustigen.

Mit fachkundigen Blicken beobachten zwei neutrale Schiedsrichter, Swisttals Wehrführer Stefan Schumacher und Meckenheims Wehrführer Günter Wiegershaus, das Ganze. Nachdem die ersten drei Verletzten über Drehleiter und Treppe gerettet worden sind, kommt die Meldung, dass sich die Betreuungsdienste von Maltesern und Rotem Kreuz um die 102 Personen im Glasmuseum kümmern.

Aber: Die Verantwortlichen der Bank können nicht abschätzen, wie viele Menschen sich im Gebäude aufgehalten haben. Folge: Die Wehrleute müssen jeder Raum kontrollieren. "Sie müssen mit einem Chip reingehen, aber wenn die Tür hinter ihnen zufällt, kann sie nicht mehr von innen geöffnet werden. Keile sollen das verhindern, mal sehen, ob daran gedacht wird", sagt Laurenz Kreuser.

Er hat den Überblick: Die komplette Feuerwehr Rheinbach ist mit 95 Kräften und 19 Fahrzeugen vor Ort, der Rettungsdienst mit einem Organisationsleiter, einem Arzt und fünf Rettungskräften, der Betreuungsdienst aus Meckenheimer Maltesern und Rotem Kreuz mit 16 Leuten. Dafür, dass das Geld der Bank sicher war, sorgte die Polizei.

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