Per Hotline sollen sich Eltern über Sanierungen informieren können
Sechs Bonner Kindertagesstätten sind bereits wegen Formaldehydbelastung geschlossen
Bonn. (val) Der Ärger der Eltern wächst mit jedem Tag, an dem sie weiter im Ungewissen gelassen werden. Wie berichtet, hat die Stadt mittlerweile sechs Kindertagesstätten wegen Formaldehydbelastung geschlossen. Doch Eltern, ja selbst Erzieherinnen und Leiterinnen beklagen, dass ihnen genaue Schadstoffwerte vorenthalten werden. Deshalb fordern die Grünen per Dringlichkeitsantrag für die Ratssitzung am nächsten Donnerstag von der Verwaltung, "eine Hotline einzurichten, über die sich Eltern, Erzieherinnen und andere Betroffene über Schadstofffunde, Art und Höhe der Belastungen sowie über Sanierungspläne informieren können", wie Dorothee Paß-Weingartz am Donnerstag sagte.
Fraktionskollegin Petra März berichtete von Eltern, "die bei Nachfragen in der Stadtverwaltung rüde angemacht werden. Einfach unverschämt". Als positives Beispiel nennen die beiden Grünen die Stadt Monheim, "die Messergebnisse sogar ins Internet stellt". Nach dem Umweltinformationsgesetz hätten Betroffene ein Recht darauf, unverzüglich unterrichtet zu werden.
Am Beispiel der Kita in der Siemensstraße machte Paß-Weingartz deutlich, dass "Eltern auch nicht wissen, wie es mit den Sanierungen weitergeht". Deshalb wollen sie die Verwaltung beauftragen, bei Schadstofffunden die Sanierung in Zusammenarbeit mit den Einrichtungen zu besprechen. Mit der Einrichtung eines Firmenpools - "vergaberechtlich möglich" - soll verhindert werden, dass es Probleme bei der Ausschreibung gibt. Firmen sollen schnell zur Hand sein. Ein weiterer Vorschlag der Grünen: Die "mobile Eingreiftruppe" der Stadt könnte den Kitas beim Aus- und Einräumen der Möbel helfen.
"Das Sanierungstempo muss erhöht werden, dazu gehört auch, dass mehr Messinstitute beauftragt werden." Schließlich sei die Sanierung der Kindergärten harmlos im Vergleich zu dem, "was mit den Schulen auf uns zukommt."
