Seniorenzentrum Haus Katharina Segen für die neue Residenz

KÖNIGSWINTER · Für Alfred Neuhöfer ist es der vierte Umzug in seinem Leben gewesen - und das mit der eigens für diesen Zweck fahrenden Bimmelbahn von der Kurfürstenstraße in die Schützenstraße. Von der Seniorenresidenz Haus Katharinen hin ins Seniorenzentrum Sankt Katharina und damit irgendwie auch ins ein Kilometer entfernte Unbekannte.

Idyllisch: Der Garten im Hinterhof, rechts ist der Backsteinbau der alten Kapelle zu sehen.

Idyllisch: Der Garten im Hinterhof, rechts ist der Backsteinbau der alten Kapelle zu sehen.

Foto: Philipp Königs

"Gut angekommen" sei er, sagt er jetzt, zwei Monate später, bei der offiziellen Eröffnung des frisch sanierten Seniorenzentrums mit Gottesdienst und Segnung durch den Kölner Weihbischof Ansgar Puff. Es wird von der Cura Katholische Einrichtungen im Siebengebirge gGmbH geleitet, in Trägerschaft der gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO).

Rund 9,5 Millionen Euro hat die GFO in den Fast-Neubau investiert, der auf dem Areal des früheren Krankenhauses in zweijähriger Bauzeit entstanden ist. Fast-Neubau deshalb, weil die unter Denkmalschutz stehende, mehr als 100 Jahre alte Kapelle stehen blieb und in den modernen Neubau integriert wurde. Sie ist über das erste Obergeschoss barrierefrei für die Bewohner erreichbar. Bürgermeister Peter Wirtz bescheinigte dem Haus in seinem Grußwort einen "idealen Standort im Stadtzentrum". Nicht allen ist der Umzug so leicht gefallen wie dem 76-jährigen Alfred Neuhöfer, der lange ein Lebensmittelgeschäft in Oelinghoven betrieben hat.

Seinen Schwerpunkt hat das neue Altenheim schließlich in der Demenzpflege. Die erste Etage ist auf die Bedürfnisse von Demenzkranken zugeschnitten, die Flure und Zimmer sind geradlinig, farbig gestaltet und erleichtern so die Orientierung. Darüber wohnen Menschen mit körperlichen Gebrechen, zwei Zimmer hat dort der Hospizdienst Ölberg für eine palliative Versorgung eingerichtet. Das dritte Stockwerk bewohnen Senioren, die sich weitgehend selbstständig versorgen können wie Neuhöfer, der immer noch regelmäßig mittwochs seinen Stammtisch in Stieldorf besuchen kann. Im Erdgeschoss befinden sich eine Cafeteria und eine logopädische Praxis.

All jenen knapp 60 Bewohnern, die den Schritt ins neue Heim mitgegangen sind, sprach Schwester Mediatrix Nies von der Maria Theresia Bonzel-Stiftung Mut zu: "Ein Umzug kann im Alter mühsam sein. Aber man kann das Neue schätzen und lieben lernen. Die dünne Fessel der Gewohnheit lösen." Der neue Leiter des Seniorenzentrums, Ralf Burtscheidt, der zugleich das Altenheim Marienhof in Bad Honnef führt, dankte den Mitarbeitern, "ohne die der ganze Umzug nicht so reibungslos funktioniert hätte".

Über die Umsetzung solcher Projekte sagte er, die Aufgabe bestünde heute darin, die Finanzierung alternativer Pflegeeinrichtungen mit der Achtung der Menschenwürde in Einklang zu bringen. Der Geschäftsführer der GFO, Markus Feldmann, formulierte es ähnlich: Den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und den Werten der Franziskanerinnen zu turnen, sei nicht immer leicht. Immerhin: Die neue Residenz für 80 Senioren in 16 Wohngruppen mit zusätzlich 16 altersgerechten Wohnungen blieb im Kostenrahmen. Einige Plätze sind übrigens noch frei. Sie werden allerdings erst besetzt, wenn zusätzlich dringend gesuchte, examinierte Pflegekräfte gefunden sind.

Die GFO

Die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) ist eine karitative Trägergesellschaft mit etwa 40 Einrichtungen wie Krankenhäusern, Einrichtungen der Altenhilfe und Kinder- und Jugendhilfe. Ihre Häuser befinden sich in NRW und Rheinland-Pfalz. Insgesamt beschäftigt die GFO 8500 Mitarbeiter.

Ordensgründerin war vor 150 Jahre Mutter Theresia Bonzel. Die nach ihr benannte Maria Theresia Bonzel-Stiftung hat sich im Verbund mit den Franziskanerinnen und der GFO seit 1995 auf die Fahnen geschrieben, "christliche Identität für die Zukunft zu erarbeiten, Wege aus Armut und Bildungslosigkeit zu ermöglichen und Lebenssinn zu stiften, wo immer dies möglich ist."

Cura im Siebengebirge

Neben dem neuen Altenheim in Königswinter betreibt die Cura weitere Einrichtungen im Siebengebirge. Das Altenheim Marienhof Bad Honnef wird ebenfalls von Ralf Burtscheidt geleitet.

Katholisches Krankenhaus im Siebengebirge: Das Krankenhaus in Honnef wurde 1888 als Einrichtung der katholischen Kirche gegründet und seitdem ständig modernisiert. Heute bietet es mit sechs Fachabteilungen und diversen Funktionsbereichen ein breites Spektrum moderner Medizin.

Zudem betreibt die Cura die Katholische Kindertagesstätte und Familienzentrum St. Johannes in Rommersdorf.

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