Ausstellung in Hennef Melange aus Rheinromantik und klassischer Malerei

HENNEF · Der Künstler Ralph Graf-Lichtenberg präsentiert seine Bilder bis zum 29. April im Hennefer Rathausfoyer. Die Arbeiten reichen von Porträts und Naturstudien bis zu Traumbildern.

 Der Maler Ralph Graf-Lichtenberg stellt seine Bilder im Hennefer Rathaus aus.

Der Maler Ralph Graf-Lichtenberg stellt seine Bilder im Hennefer Rathaus aus.

Foto: Ingo Eisner

Ein „Mythomane“ ist Ralph Graf-Lichtenberg nach Meinung des Kunsthistorikers Hermann F. Schweitzer, der im Hennefer Rathaus die Laudatio zur Ausstellung „Kunst zwischen Wahrheit und Mythos“ hielt. 28 surreal-abstrakte Bilder präsentiert Graf-Lichtenberg bis Ende April im Rathausfoyer, darunter auch großformatige Arbeiten, auf denen er seine Frau Bianca Erdmann verewigt hat. Am Samstag eröffnete Vizebürgermeister Thomas Wallau die Schau.

„Ich stelle zeitgleich Bilder bei einer Ausstellung in Sankt Goar aus. Darum war es nicht einfach, die richtigen Motive für die Ausstellung in Hennef auszuwählen“, sagte Graf-Lichtenberg. Das scheint ihm dann aber doch gelungen zu sein. Dass er das Siebengebirge und den Mittelrhein liebt, dass er nicht nur Maler, sondern auch Musiker ist, dass er ähnlich wie Richard Wagner ein Anhänger der Rheinromantik ist – all das schlägt sich in den Arbeiten Graf-Lichtenbergs nieder.

Laut Hermann F. Schweitzer hat Graf-Lichtenberg eine Melange aus sämtlichen Aspekten der Rheinromantik sowie klassischen Elementen der Malerei geschaffen. Hierbei bewege sich der Künstler im Spannungsfeld von gegenständlichen Darstellungen und freien Abstraktionen, die dem rein metaphysischen Weg seiner Eingebung folgten. Zu den Gemälden zum Thema Rheinromantik, die Graf-Lichtenberg mit mythologisch-sagenhaften, aber auch heidnischen Aspekten anreichert, gesellten sich in jüngerer Zeit auch Traumbilder, Porträts und Naturstudien.

„Ein Kunstwerk lebt in den meisten Fällen von der Anschauung und kann als Abbild einer geistigen Idee oder eines gefühlten Zustandes des Künstlers beim Betrachter vielerlei Assoziationen hervorrufen“, sagte Graf-Lichtenberg. „Es erlaubt Rückschlüsse auf des Künstlers Geistes- und Seelenleben. Ich persönlich verarbeite prinzipiell alles, was ich sehe und fühle in irgendeiner Form, weshalb sich dem Betrachter auch recht schnell erschließt, was ich sagen möchte“.

Seine künstlerische Ausbildung erhielt Graf-Lichtenberg vom russisch-tatarischen Meister Junus Karimow, der auch an der Rhein-Sieg-Kunstakademie in Hennef unterrichtet. Karimow hat eine hohe Meinung von den Arbeiten Graf-Lichtenbergs. „So wie Caspar David Friedrich lange vor ihm die Schönheit der deutschen Lande im Bild festhielt, entdeckt Graf-Lichtenberg diese nun wieder neu, jedoch als expressiver, abstrakter Maler, der es schafft, aus alten Vorgaben und oft Dargestelltem neue Ideen mit seiner eigenen Handschrift zu entwickeln“, sagte Karimow.

Nachdem die gegenstandslose Malerei die klassische Malerei beinahe verdrängt hatte, wird nun wieder das Verlangen nach erkennbaren Formen, nach Tiefe und Räumlichkeit spürbar. Graf-Lichtenberg gehört zu den Künstlern, die Tradition hinein in die Zukunft gestalten. Seine beeindruckenden Bilder sind bis zum 29. April im Hennefer Rathaus zu sehen.

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