Bergfest in Sankt Augustin Niederberger feierten unter Regenschirmen

SANKT AUGUSTIN · Das von Marc Knülle organisierte 19. Bergfest erlebt Sonntagabend bei nachlassenden Güssen ein "Happy End". Auch wenn der Ansturm nicht so groß ist wie in Jahren zuvor, für den Auftritt der Coverband "TheBIGlive" sind die Reihen geschlossen.

 Zauberjongleur Jacomo begeistert sein Publikum auch bei schlechtem Wetter.

Zauberjongleur Jacomo begeistert sein Publikum auch bei schlechtem Wetter.

Foto: Andreas Dyck

Ein bisschen trostlos streckt der Plastikdinosaurier seinen Kopf in den wolkenverhangenen Himmel über Sankt Augustin. Auf der quietschgelben, mehr als fünf Meter hohen Dinosaurier-Riesenrutsche, eigentlich Publikumsmagnet für junge Besucher, zieht nur das Regenwasser seine Bahnen. Das Bergfest in der Großenbuschstraße sollte nach zwei Jahren Pause ein sommerliches Nachbarschaftsfest werden. Einige tapfere Feierwillige ließen sich vom Regen nicht abschrecken.

Der DJ scheint Humor zu haben, aus den Lautsprechern trällert tatsächlich "As the rain keeps falling down" über die verregnete Feiermeile. Der Regen, er fällt und plätschert konstant vor sich hin, und die meisten Besucher des Sommerfests sind in das angrenzende griechische Bistro geflüchtet. Alle anderen harren unter Regenschirmen und Pavillons aus, halten dort tapfer die Stellung.

Unter einen Pavillon hat sich auch Marc Knülle ins Trockene gerettet. Der SPD-Politiker lädt als Privatmann seit vielen Jahren zum Niederberger Sommerfest ein. Doch nachdem ihm der Regen vor drei Jahren schon einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, ließ Knülle das Fest in den letzten Jahren wegen schlechter Wetteraussichten ausfallen.

"Es ist natürlich ein bisschen enttäuschend, wenn der Regen unsere Pläne durchkreuzt", sagt Knülle, während er am Mobiltelefon den weiteren Ablauf plant. Auf einer Showbühne treten Künstler wie William Villegas und Jacomo der magische Jongleur auf. Der Auftritt der Travestiekünstler Les Papillons muss ausfallen, zu groß ist das Risiko, dass jemand ausrutscht und sich verletzt. Rund 8000 Euro hat Knülle in das Fest investiert, viele Stunden geplant und organisiert.

Wie es aussieht, wenn das Wetter mitspielt, weiß Dora Gran zu berichten, die auf den Auftritt des Trompeters Bruce Kapusta wartet. "Sie müssen sich vorstellen, dass hier dann alles gedrängt voll ist, die Menschen tanzen sogar vor der Bühne", so die 84-Jährige.

Mehr als tausend Besucher feiern dann schon mal bis nach Mitternacht. Nun sind es keine 20 Besucher, die dem Bühnenzauberer als Publikum dienen. Doch immerhin, zum Abend hin lichten sich die Wolken und der Regen verzieht sich. Auch wenn der Ansturm nicht so groß ist wie in Jahren zuvor, für den Auftritt der Coverband "TheBIGlive" sind die Reihen geschlossen.

Viele Besucher kommen zum Abendessen und Knülle spricht von einem kleinen Happy End. Ob es nächstes Jahr das 20. Bergfest geben wird, darüber möchte er sich aber erst noch Gedanken machen: "Ich denke, wenn mir der ein oder andere Nachbar unter die Arme greift, werden wir das schon auf die Beine stellen."

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