Abenteuerspielplatz in Oedekoven 230 Kinder werkeln und konstruieren

ALFTER-OEDEKOVEN · Rund 230 Kinder haben sich dieses Jahr beim Ferienprogramm "Abenteuerspielplatz" in Alfter-Oedekoven angemeldet. Seit Montag wird auf dem Gelände an der Oedekovener Turnhalle ein Dorf gezimmert, bereits im 26. Jahr organisiert die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Alfter-Oedekoven die Aktion für sechs- bis 13-jährige Kinder.

 Großer Hammer, kleine Hände: Die sechs- bis 13-jährigen Baumeister konstruieren ein Hüttendorf. In den Häusern wollen sie zum Ende der Ferienaktion auch übernachten.

Großer Hammer, kleine Hände: Die sechs- bis 13-jährigen Baumeister konstruieren ein Hüttendorf. In den Häusern wollen sie zum Ende der Ferienaktion auch übernachten.

Foto: Wolfgang Henry

"Dieses Jahr sind schon Kinder dabei, deren Eltern den Spielplatz mitgegründet haben", berichtete die 18-jährige Maike Wilhelm, die die Aktion mit dem 21-jährigen Florian Bembenek leitet.

Unterstützt werden sie von 60 Betreuern, allesamt Ehrenamtliche zwischen 14 und 23 Jahren. Die Gemeinde Alfter stellt das Gelände zum Bauen und die Turnhalle für Schlechtwettertage zur Verfügung, der Bauhof der Gemeinde lagert und transportiert das Material.

Entstehen sollen mehrstöckige Hütten, in denen Kinder und Betreuer sich nicht nur tags aufhalten, sondern auch eine Nacht lang schlafen. Sogar durch die gleißende Sonne lassen sich die Mädchen und Jungen nicht von der Arbeit abhalten. In Kleingruppen errichten sie zunächst zwei Wände, die sie dann verbinden und um weitere Stockwerke erweitern. Um Arbeiten am Dach und an den oberen Stockwerken durchzuführen, bauen sie sich Leitern.

Anna, Antonia, Paulina, Emily und Malu haben sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie verbinden ihre Hütte durch eine Holzplanke im 1. Stock mit dem Nachbarhäuschen. Gemeinsam überwindet man Schwierigkeiten. "Dieser Nagel, der will da nicht rein!" ruft Antonia (9). "Zeig mal, welcher doofe Nagel ist es denn" will ihre Freundin Emily (12) wissen und legt selber Hand an. Und Malu (8) erzählt lachend, wie oft sie sich schon mit dem Hammer auf die Finger gehauen hat.

Was gefällt den Kindern am Projekt Abenteuerspielplatz? "Dass wir hier mit Freunden zusammen arbeiten können", meint Emily. Meist kennen sich die Kinder in den Kleingruppen schon aus Schule oder Nachbarschaft. Wer noch niemanden kennt, wird von den Betreuern beim Finden der richtigen Gruppe unterstützt. Das gehöre zu den größten Herausforderungen auf dem Bauplatz, sagt Florian Bembenek.

Die 18-jährige Katrin ist für das Küchenzelt zuständig. Mit einem wechselnden Team von Helfern zaubert sie jeden Tag ein anderes Mittagessen. "Für morgen haben wir 440 Hot-Dog-Brötchen und Würstchen gekauft", erzählt sie. "Dazu zweieinhalb Kilogramm Röstzwiebeln und 36 Kilo Kartoffeln."

Bürgermeister Rolf Schumacher, der den Abenteuerspielplatz am Dienstag besuchte, ist froh über das Engagement der jungen Alfterer. Symbolisch gibt er sogar die Regentschaft über das kleine Dorf in Kinderhände, wenn er nächste Woche in den Urlaub fährt. Aus dem Kreis der teilnehmenden Kinder werden dann Kandidaten für das Bürgermeisteramt gesucht, die Plakate entwerfen und Wahlversprechen abgeben.

Lea, fast 16 Jahre alt, war vor zwei Jahren Bürgermeisterin. "Ich habe allen Kindern Wassereis mitgebracht", erzählt sie. "Außerdem habe ich eine Wasserschlacht mit einem Feuerwehrschlauch organisiert." Wie viele andere ehemalige Teilnehmer arbeitet sie nun als Betreuerin in dem KLJB-Ferienprogramm.

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