Sonnenfinsternis in Hersel "Ich sehe nur meine eigenen Augen"

BORNHEIM-HERSEL · Jan ist die Sonne, Paul die Erde und Merle der Mond. Mit Taschenlampe, Globus und Tischtennisball ausgestattet, spielen die Schüler der Herseler-Werth-Grundschule "Sonnensystem".

 Blick nach oben: Die Mädchen und Jungen der Klasse 1a der Herseler-Werth-Schule beobachten mit Konrektorin Julia Wittmann (hinten links) die partielle Sonnenfinsternis.

Blick nach oben: Die Mädchen und Jungen der Klasse 1a der Herseler-Werth-Schule beobachten mit Konrektorin Julia Wittmann (hinten links) die partielle Sonnenfinsternis.

Foto: Axel Vogel

Während Jan unbeweglich auf die Erdkugel strahlt, kreist Paul mit dem Globus um ihn herum. "Du musst langsam gehen. Die Erde braucht schließlich ein Jahr, um die Sonne zu umrunden", erinnert die Lehrerin der Klasse 2b, Barbara Groell.

Etwas mehr Eile ist bei Merle geboten. Denn als Mond muss sie nicht nur um die Sonne, sondern auch um die Erde rotieren. Gar nicht so leicht. Auch in den anderen Klassen der Herseler Grundschule stand der gestrige Schultag ganz im Zeichen der Sonnenfinsternis.

Es wurden Referate gehalten, Arbeitsblätter bearbeitet oder Plakate gestaltet. Viele Klassen informierten sich anhand eines Filmes über das Naturereignis. Anschließend gab es viele Fachbegriffe zu klären.

Was macht ein Astronom? Wie ist der Begriff "partiell" zu verstehen? Und was bedeutet eigentlich "Kernschatten"? Diese Fragen besprach Lehrerin Olivia Ludwig mit ihrer Klasse 4b.

Als es dann um 10.37 Uhr zur Beobachtung des größten Bedeckungsgrades auf den Schulhof ging, war die Enttäuschung der Schüler doch ein wenig spürbar. "Ich sehe nur meine eigenen Augen", meinte Laura, als sie mit der Schutzbrille auf der Nase gen Himmel blickte.

"Langweilig", kommentierte Lennart. Hätte der Hochnebel die Sicht auf die Sonnenfinsternis nicht verhindert - die Herseler Grundschüler wären bestens ausgerüstet gewesen. Bereits vor Wochen waren entsprechende Schutzbrillen für 1,50 Euro pro Stück bestellt worden.

Besonderen Wert legten Schulleitung und Lehrer darauf, dass nur Kinder mit geeigneter Schutzbrille die Sonnenfinsternis beobachten durften. Schüler, die keine Schutzbrille hatten, mussten in den verdunkelten Klassen bleiben.

Den Kindern der 2b konnten die dicken Wolken nichts anhaben - kurzerhand erschufen sie ihre eigene kleine Sonnenfinsternis. "Der Mond schiebt sich vor die Sonne und wirft seinen Schatten auf die Erde", fasste Max zusammen. Gesagt, getan - fertig war die "Mini-Sonnenfinsternis".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort