Kinder und Jugend Frühe Hilfen belasten auch den städtischen Haushalt
Meckenheim · Das Jugendamt will Konzept und Kosten vorlegen. Eltern sollen ab der Schwangerschaft unterstützt werden.
"Wir hätten gerne den Auftrag, ein Konzept zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes vorzulegen", erläuterte Jugendamtsleiter Andreas Jung das Anliegen der Verwaltung in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Diesen Auftrag bekam er mit einem einstimmigen Beschluss. Dabei gehe es vor allem um die Sicherstellung der so genannten "Frühen Hilfen", wozu die Kommune verpflichtet sei.
Hierbei gehe es darum, werdende Eltern über das Angebot an Beratung und Hilfen zu Fragen der Schwangerschaft, Geburt und Entwicklung in den ersten Lebensjahren zu informieren. Das sei ein "Riesenauftrag" für die Jugendämter. Die Praktikantin Julia Hahn wird das Konzept im Rahmen ihres Studienganges Soziale Arbeit erstellten. Schon jetzt sei klar, dass die Stadt diese Pflichtaufgabe zum Teil auch aus eigenen Haushaltsmitteln finanzieren müsse.
"Wir sind sehr unzufrieden mit der fehlenden Bezuschussung". Bereits seit 2007 beteilige sich das Meckenheimer Jugendamt an einem Netzwerk "Frühe Hilfen", welches seit 2010 einmal im Jahr tage. Beteiligt seien die Jugendämter Bornheim und Rheinbach, das Jugendhilfezentrum des Rhein Sieg Kreises, die Erziehungsberatungsstellen sowie Gynäkologen, Kinderärzte Familienhebammen sowie Familienzentren und Kindertagesstätten.
Für die Aufgabe "Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebamme", bezahle der Bund in 2012 rund 5.372 Euro. Die Kosten für Meckenheim belaufen sich jedoch auf 7.105 Euro und im Jahr 2013 fließen Fördergelder in Höhe von 7.750 Euro gegenüber Kosten von 17.054 Euro, so die Rechnung des Jugendamtes.
Die Familienhebamme Stephanie Esser werde schon jetzt stark nachgefragt. Sie besucht die Familien öfter, kann länger bleiben und hilft ihnen in allen Belangen. Meckenheim und Rheinbach finanzieren zu gleichen Teilen eine halbe Stelle, den Rest übernimmt das Jugendhilfezentrum des Rhein-Sieg-Kreises.
