Wachtberg Theo Hüffel legt Bürgermeister-Amt nieder

WACHTBERG · Wachtbergs Bürgermeister Theo Hüffel, 53, begann die CDU-Mitgliederversammlung am Samstag mit einem Paukenschlag: "Ich habe am Freitag Landrat Kühn meinen vorzeitigen Amtsverzicht mitgeteilt." Anders formuliert: Hüffel wird mit dieser Amtsniederlegung den Weg frei machen für die Wahl eines neuen Bürgermeisters am 25. Mai 2014.

 Der scheidende Bürgermeister Theo Hüffel.

Der scheidende Bürgermeister Theo Hüffel.

Foto: Axel Vogel

Eine handfeste Überraschung war für viele jedoch Hüffels weitere Aussage, dass er nicht mehr antritt, weil er sich einer neuen Aufgabe stellen will: "Die CDU in Heimbach hat mir am Dienstag mitgeteilt, dass sie mich gerne zum Bürgermeisterkandidaten nominieren möchte." In der Eifel-Gemeinde, die zum Landkreis Düren gehört, hatte der dortige Bürgermeister Bert Züll von seinem Niederlegungsrecht Gebrauch gemacht.

Für seine Kehrtwende und den Wechsel weg von der Wachtberger Verwaltung, die für rund 20.000 Bürger zuständig ist, an die Spitze der 4300 Einwohner zählenden Gemeinde in der Eifel, führte er einige Gründe an. Nach 28 Jahren Engagement für Wachtberg, davon zehn Jahre als Bürgermeister, wolle er sich "neuen Herausforderungen stellen".

"Ich bin jetzt 53 und unter Berücksichtigung einer weiteren Amtszeit wäre ich dann 59. Doch dann will mich keiner mehr haben", meinte Hüffel. Er glaubt, dass er beruhigt umziehen kann, "weil ich eine intakte Gemeinde hinterlasse".

Die Stimmen der anderen Fraktionen

Für SPD-Fraktionschef Bernd Becker zeichnete sich "der unrühmliche Abgang von Bürgermeister Hüffel schon länger ab". Im Rathaus, in der Limbach-Stiftung und auch in der CDU sei "deutlich zu vernehmen gewesen, dass Hüffel schon länger keine Zustimmung für seine Politik mehr hatte".

Mit seinem Schritt habe er seiner Partei auch eine mögliche Kampfkandidatur erspart. Die SPD könne mit dem Ergebnis leben, so Becker, der zur Frage, ob er selber kandidieren wolle, sagte: "Ich bin kein Hutträger. SPD-Vorstand und SPD-Ratsfraktion werden sich zur Frage des Kommunalwahlprogramms und der Kandidatenliste bald treffen."

Für Oliver Henkel, Fraktionschef der Grünen, kommt Hüffels Verzicht ebenfalls nicht überraschend: "Aus den offiziellen Äußerungen Hüffels, dass er noch viele Projekte zu Ende führen möchte, ist eine 180-Grad-Kehrtwende in kürzester Zeit zu belegen, die anscheinend im zerrütteten Verhältnis der CDU zu 'ihrem' Bürgermeister begründet ist." Zwar habe seine Partei oft mit Hüffel gestritten, trotzdem sei es angebracht, ihm zu danken.

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