Graffiti in Bad Godesberg sollen verschwinden

BAD GODESBERG · Die Graffiti an den Wänden der Fußgängerunterführung Alte Bahnhofstraße sind mittlerweile verschwunden. Auch die Fußgängerbrücke über die Kurfürstenallee, die sogenannte Brüse-Rutsche, erstrahlt in neuem Glanz. Sind Graffiti Schmierereien, Sachbeschädigung oder Kunst? Wo gibt es besonders viele? Welche Ecke müsste dringend gesäubert werden? Diskutieren Sie mit!

Das südliche Portal des Bad Godesberger Straßentunnels wird am Samstag zwischen 5 und 8 Uhr morgens gereinigt. Und auch die Stützmauer an der Rüngsdorfer Straße, in der Nähe der Bahnunterführung zur Rheinallee soll bald sauber sein: Das teilte die Stadt am Dienstagabend im Betriebsausschuss des Städtischen Gebäudemanagements (SGB) mit, wo sie auch ihr Konzept zur Beseitigung von Farbschmierereien vorstellte.

Das allerdings stieß zunächst auf Kritik: Das Konzept verdiene seinen Namen nicht, es sei eigentlich eine Darstellung des Ist-Zustandes, kritisierte Dieter Schaper (SPD). Außerdem seien einige Fragen offen geblieben, fügte Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn) hinzu. Sind die Mitarbeiter der schnellen Eingreiftruppe der vier Stadtbezirke mittlerweile geschult worden? Reichen Haushaltsmittel und Personal aus?

Und werden die 60.000 Euro, die die Verwaltung für 2012 für die Graffiti-Beseitigung veranschlagt hat, für die Eingreiftruppe oder für Fremdfirmen ausgegeben? Die Antworten der Stadt stellten die Politiker dann zufrieden. Die Einsatztruppen bestehen aus insgesamt 16 städtischen Mitarbeitern, "vom Tapezierer bis zum Betonbauer", so die Verwaltung.

Diese seien im Rahmen der Möglichkeiten geschult worden und könnten kleinere Schmierereien entfernen. Für größere würden Fremdfirmen engagiert, für die die 60 000 Euro ausgegeben würden. Von Juni 2007 bis November 2011 hat die Stadt insgesamt 290 625, 87 Euro für die Beseitigung von Farbschmierereien ausgegeben.

In Zukunft werden die Schmierereien nicht nur dokumentiert und unverzüglich entfernt, durch Schutzanstriche soll die Reinigung erleichtert, durch Aufklärungsarbeit mögliche Täter abgeschreckt werden. Doch es ging nicht nur um die städtischen Flächen. Auch die Schalt- und Postverteilungskästen von Unternehmen wie Telekom und Post waren Thema. Die Stadt solle dafür Sorge tragen, dass diese regelmäßig gereinigt würden, beantragte Marcel Schmitt.

Das geschieht bereits, hieß es von den beiden Unternehmen. "Es sind regelmäßig Techniker draußen", sagte Katja Werz von der Telekom. Kleinere Schmierereien würden sie, sofern sie könnten, sofort entfernen, größere der Zentrale melden, die dann für Abhilfe sorgt. Außerdem gebe es Hinweise von Kunden, denen sofort nachgegangen werde. Insgesamt betreibt die Telekom laut Werz mehr als 800 solcher Kästen im gesamten Bonner Stadtgebiet.

Auch die Postverteilungskästen werden regelmäßig unter die Lupe genommen, sagt Sprecher Dieter Pietruck. "Die Postboten sind jeden Tag vor Ort und geben mögliche Schmierereien weiter." Auch bei der Post melden sich Bürger, um auf Graffiti hinzuweisen. "Wir beauftragen dann Firmen." Wie viel die beiden Unternehmen für die Reinigung ausgeben, können sie nicht sagen. "Das fließt ins Gesamtbudget", sagt Pietruck.

Sind Graffiti Schmierereien, Sachbeschädigung oder Kunst? Wo gibt es besonders viele? Welche Ecke müsste dringend gesäubert werden? Diskutieren Sie mit!

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