Interview mit Karl-Heinz Frede „Duisdorfer Vereinsfamilie ist stark“

Duisdorf · Ortsfestausschuss-Chef Karl-Heinz Frede spricht im GA-Interview über die Schmitthalle, das Weinfest und die Kirmes in Duisdorf.

 OFA Vorsitzender Duisdorf Karl-Heinz Frede

OFA Vorsitzender Duisdorf Karl-Heinz Frede

Foto: Roland Kohls

Für den Vorsitzenden des Duisdorfer Ortsfestausschusses, Karl-Heinz Frede, waren die letzten Wochen aufregend, denn am Ende seines ersten Amtsjahres versuchte er mit der Duisdorfer Vereinsfamilie, die Umfunktionierung der Sporthalle Schmittstraße in eine Flüchtlingsunterkunft zu verhindern. Das Weinfest, das alle zwei Jahre im Wechsel mit Lengsdorf stattfindet, wurde zum ersten Mal unter seinem Vorsitz organisiert. sprach mit Frede.

Die Sporthalle Schmittstraße wird wohl bis Jahresende weiter für die Duisdorfer Vereine zur Verfügung stehen. Wie waren die letzten Wochen für Sie?
Karl-Heinz Frede: Das war schon ein schwerer Brocken für uns alle, denn die Pläne der Stadt hätten unser Vereinsleben in Duisdorf zum Erliegen gebracht. Ich bin froh, dass jetzt eine vernünftige Lösung gefunden wurde, allerdings nach einem harten Kampf. Und ich persönlich fahre ab Sonntag jetzt erst mal zwei Wochen in Urlaub.

Sie waren aber nicht allein, sondern hatten viele Mitstreiter, oder?
Frede: Genau, deshalb möchte ich mich bei allen bedanken, die daran mitgewirkt haben, dass die Entscheidung jetzt so von den Verantwortlichen getroffen wurde. Das zeigt allerdings auch die Stärke der Duisdorfer Vereinsfamilie. Natürlich kann niemand eine 100-prozentige Garantie aussprechen, dass die Schmitthalle nicht doch noch als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, aber die positiven Signale überwiegen und lassen uns hoffen.

Was hat Sie bei der Diskussion besonders geärgert?
Frede: Das waren vor allem die fadenscheinigen Gründe, warum andere Immobilien angeblich nicht für eine Unterbringung von Flüchtlingen in Frage kommen. Das hat mich aufgeregt.

Sie hatten in Ihrem ersten Amtsjahr auch die Organisation des Weinfestes in der Hand. Wie ist es gelaufen?
Frede: Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie viel Arbeit das Amt des Vorsitzenden bedeutet. Ich musste zwar nicht das Rad neu erfinden, und das gut eingespielte Vorstandsteam hat mich prima unterstützt. Aber es gibt so viele Kleinigkeiten zu regeln und etwa mit der Verwaltung abzustimmen. Dazu kommen die vielen Einladungen, bei denen ich die Duisdorfer Vereine repräsentiere.

Und das Weinfest?
Frede: Es ist wunderbar gelaufen. Dankbar bin ich, dass die Lengsdorfer sich besonders im Umzug stark eingebracht haben. Wie Christoph Schada überhaupt großer Dank gebührt, weil er häufiger eingesprungen ist. Aber ich bin froh, dass wir das Weinfest in Duisdorf nur alle zwei Jahre feiern. Der Aufwand wäre jährlich nicht zu stemmen, sowohl finanziell wie vom Arbeitsaufwand.

Was steht jetzt nach Karneval auf dem Programm?
Frede: Das ist die Organisation der Maikirmes, die am 30. April eröffnet wird.

Bei der letzten Kirmes wurde die Wiese vor dem Rathaus stark beschädigt. Wie haben Sie sich mit den Schaustellern geeinigt?
Frede: Es gab ein Gespräch mit der Verwaltung und den Schaustellern. Die Maikirmes wird auf jeden Fall wieder an alter Stelle stattfinden. Für uns ist das sehr wichtig, da dort die Akzeptanz hoch ist. Die Duisdorfer Kirmes funktioniert noch. Wenn die Fahrgeschäfte dort nicht mehr aufgebaut werden könnten, wäre die Kirmes gefährdet.

Warum kommt ein Ausweichen auf den Schulhof der Rochusschule nicht in Frage?
Frede: Ein Grund ist, dass der Schulhof durch die schweren Kirmeswagen nicht befahrbar ist. Sie passen nicht durch das Tor.

Das Derletalfest steht auch in der Kritik.
Frede: Das Derletalfest wird von der Bezirksverwaltung organisiert. Aber es ist das Fest, bei dem sich die Duisdorfer Vereine präsentieren können. In der Tat gab es Kritik, da zu viele Bierstände auf der unteren Wiese waren und auch solche von ortsfremden Vereinen. Nach meinen Informationen wird es ein neues Konzept geben, bei dem alles auf einer Wiese konzentriert wird.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Verwaltung?
Frede: Die Zusammenarbeit mit einigen Ämtern wird schwieriger. So haben wir zwei Wochen vor dem Weinfest erfahren, dass wir die Straßenabsperrungen ab sofort selbst aufbauen müssen. Da mussten wir in der kurzen Zeit einen Lastwagen mit Ladefläche und Hebevorrichtung organisieren und Leute, die die Absperrungen aufbauen. Der Aufwand, die Gebühren und die Bürokratie nehmen zu.

Und wie läuft es sonst?
Frede: Wir haben 32 Mitgliedsvereine, die für Leben in Duisdorf sorgen. Allerdings haben die Vereine wie überall Nachwuchssorgen. Die aktiven Mitglieder werden immer älter. Aber Duisdorf ist weiterhin sehr attraktiv. Baulücken in der Innenstadt wurden geschlossen und alte Häuser erneuert. Mir macht es allerdings Sorgen, dass im Hardtberger Rathaus kaum noch Leben herrscht. Die Bürger müssen für jede Verlängerung des Ausweises in die Stadt.

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