Wilhelmine-Lübke-Haus in Duisdorf Maikönigin mit vier Urenkeln

Duisdorf · Irmgard Michaelis ist zur neuen Maikönigin des Wilhelmine-Lübke-Hauses gekrönt worden. Mit einem Blumenkranz auf dem Kopf nahm die Glückwünsche der Heimbewohner und Gäste entgegen.

Der ganze Rummel um ihre Person machte Irmgard Michaelis ein wenig nervös. Aber sie hatte sich ja freiwillig gemeldet, das Amt der Maikönigin des Wilhelmine-Lübke-Hauses zu übernehmen. „Man hatte mich im letzten Jahr schon einmal gefragt, da habe ich aber Nein gesagt“, erzählte die 87-Jährige am Montag bei ihrer Krönung. „Aber jetzt hatten sie keinen gefunden, das hat mir so leid getan.“ Also sagte sie zu.

In diesem Amt muss sie aber auch nicht viel machen. Beim „Maitanzcaféchen“ in der Cafeteria des Pflegeheims galt es, die Krönung durchzustehen. Die nahm die andere Prominente im Haus vor: Karin Gralheer. die 42. Franziska des Hauses, legte Irmgard Michaelis ganz zeremoniell den Blumenkranz auf das Haupt.

Und als sie dachte, ihre Aufgabe sei damit erledigt, wurde sie von Rita Fellner noch einmal zurückgerufen: Die Leiterin des Sozialen Dienstes, die die Krönung moderierte, suchte noch jemanden für den ersten Maitanz. Da die Maikönigin im Rollstuhl sitzt, delegierte sie diese Aufgabe an die Franziska und ihren Lebensgefährten Karl-Peter Schimmel, den sie im Wilhelmine-Lübke-Haus kennengelernt hat.

Zuvor fragte Fellner die neue Majestät, ob sie früher schon einmal Maikönigin gewesen sei. „Ach was!“, antwortete Irmgard Michaelis. Sie kommt aus Danzig. „Da kennt man keine Maibräuche.“ Die habe sie erst in Bonn kennengelernt, als sie mit ihrem Mann herzog. Der hatte zunächst als Bahnfahrer gearbeitet, erhielt dann aber eine Anstellung im Wirtschaftsministerium und zog dafür mit der Familie nach Bonn. Die ist groß: Irmgard Michaelis hat acht Kinder, fünf Enkel und vier Urenkel, von denen einer mit zur Krönung gekommen war.

Polonaise zur Livemusik

Irmgard Michaelis wohnt seit 2011 im Wilhelmine-Lübke-Haus. Dort ist sie als stets gut gelaunte und für Aktivitäten offene Persönlichkeit bekannt, die gerne an Veranstaltungen und Angeboten des Hauses teilnimmt. das sind gute Voraussetzungen für das Amt der Maikönigin. Besonders gerne beteilige sie sich an Ratespielen zum Allgemeinwissen, um der zunehmenden Vergesslichkeit vorzubeugen, so Fellner.

Maitänze jedenfalls waren nicht so üblich, sagte Michaelis. „Das können Sie jetzt alles nachholen“, meinte Fellner. Es gab eine Polonaise durch die Cafeteria zu Livemusik und Gesang.

Die erhofft sich das Personal des Wilhelmine-Lübke-Hauses auch beim anstehenden Sommerfest. Dieses findet am Samstag, 10. Juni, von 11 bis 15 Uhr im Haus, Am Wesselpütz 2, statt. Als Motto hat man „Lust auf Sommer“ gewählt.

Es dürfte das letzte vor Beginn der umfangreichen Sanierung sein, dem Hausleitung und Bewohner entgegenblicken. Bis 2018 muss das Seniorenheim auf einen modernen Stand gebracht werden, um den Anforderungen des Wohn- und Teilhabegesetzes zur Sicherung der Qualität von Wohn- und Betreuungsangeboten für Senioren gerecht zu werden. Die Bewohner können in dieser Zeit ins Haus Dottendorf umziehen.

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