Kasper und Co. fesseln die Kinder immer noch

Polizei-Puppenspieler geben im Ramersdorf erstmals eine Vorführung im eigenen Haus - Kindergarten-Leiterin: "Eine bessere Art der Verkehrserziehung gibt es nicht"

Kasper und Co. fesseln die Kinder immer noch
Foto: Malsch

Ramersdorf. Die fünfjährige Nele rutscht aufgeregt auf ihrem Stuhl hin und her. Mit fast 100 anderen Kindern kann sie es kaum erwarten, dass der Vorhang aufgeht. Dahinter herrscht ebenfalls Spannung. Für Charly Bechtel, Heinrich Seifer, Harald Pamin, und Steffen Gräff ist es eine Premiere.

Die Puppenspieler der Bonner Polizei haben das selbstgeschriebene Stück "Abenteuer in der Kasperstadt" bisher weder vor so einem großen Publikum aufgeführt, noch im eigenen Haus. Die Kleinen kommen aus Kindergärten in Bonn, Beuel und Königswinter. "Die Gruppen sind so klein, dass eine Vorstellung dort nur schwer möglich ist, deshalb haben wir uns entschieden, sie alle zu uns einzuladen", sagt Bechtel.

Die Verkehrs-Puppenbühne ist auch nach vielen Jahren immer noch zeitgemäß, sagen Polizisten und Kindergärtnerinnen. "Wir sind immer ausgebucht", so Bechtel, und Birgit Zmeck, Leiterin der "Brüser Zwerge", meint: "Das Kaspertheater ist immer aktuell. Eine bessere Art der Verkehrserziehung gibt es nicht."

Dass die Kinder mit Bus und Bahn zum Polizeipräsidium in Ramersdorf gekommen sind, ist für Bechtel "eine gute, praktische Vorbereitung". Für Zmeck fördert das "Gruppenerlebnis und Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Kinder sammeln schon Erfahrung im Verkehr."

Leonie (6) ist neugierig. Sie weiß nur, dass gleich der Kasper auftritt "und vielleicht ein Polizist". Hund Struppi lernt sie bei der rund 30-minütigen Vorstellung kennen. "Süß", findet sie ihn, "aber ich habe einen echten Hund zu Hause. Der heißt Mokka."

Kasperltheater bei der Polizei - und die Kinder machen lautstark mit. Warnen lautstark vor Gefahren, wenn Verkehrsrowdy Danielo Frikadello mal wieder den etwas schwerhörigen Leierkastenspieler zum Überqueren der Fahrbahn bei Rot animieren will. "Bei Rot da bleibt man stehen, bei Grün da darf man gehen", rufen die Pänz und applaudieren den Puppenspielern in Uniform am Ende der Vorführung.

Doch das ist noch nicht alles. Draußen vor der Tür wartet Polizei pur: Beamte haben Streifenwagen und Motorräder vorgefahren - und die Kinder drängeln sich, um Platz zu nehmen.

Hoch im Kurs stehen auch die beiden Spürhunde Emma und Willi. Kein Wunder, dass viele Pänz danach nur einen Berufswunsch haben: Polizist.

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