Prozess in Bonn 50-Jähriger wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht

BONN · Schamlos ausgenutzt hat ein 50 Jahre alter Bonner offenbar das ihm von einer befreundeten Familie entgegengebrachte Vertrauen: Immer wieder soll sich der Pädophile an dem jüngsten Sohn der Familie vergangen haben.

Schamlos ausgenutzt hat ein 50 Jahre alter Bonner offenbar das ihm von einer befreundeten Familie entgegengebrachte Vertrauen: Immer wieder soll sich der Pädophile an dem jüngsten Sohn der Familie vergangen haben. Seit Dienstag muss sich der in Untersuchungshaft sitzende Angeklagte vor der Jugendschutzkammer des Landgerichts verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten, der bereits in den 1990er Jahren einschlägig aufgefallen sein soll, unter anderem schweren sexuellen Missbrauch von Kindern sowie das Herstellen und Verbreiten kinderpornografischer Schriften vor. Am ersten Verhandlungstag wiederholte der 50-Jährige sein bereits während der Ermittlungen abgelegtes Geständnis.

Der seit Jahren in einem FKK-Verein aktive Angeklagte hatte den anfangs zehn Jahre alten Jungen anscheinend zwischen März 2011 und Juni 2012 oft die kompletten Wochenenden bei sich in seiner Bonner Wohnung gehabt. Im Laufe der Zeit soll er Fotos und Videos von dem Jungen, mit dem er nackt durch die Wohnung gelaufen sei, und dessen Glied gemacht haben. Diese Dateien hatte der 50-Jährige dann nach eigenen Angaben insgesamt vier weiteren Chat-Partnern zur Verfügung gestellt. Zudem soll der Pädophile den Jungen auch oral befriedigt haben.

Daneben gab der Mann zu, sich in englischsprachigen Internetforen als 14-jähriges Mädchen "saskigirl" ausgegeben zu haben, um Jungen anzulocken. Anscheinend hatte der Bonner die Jugendlichen mit einem Videostream gelockt, in dem ein Mädchen sexuelle Handlungen an sich vornimmt. Dadurch war es ihm gelungen, dass sich die jugendlichen Chatpartner vor der Webcam ausgezogen und teilweise selbst befriedigten. Die Aufnahmen wiederum hatten dann unter den Erwachsenen die Runde gemacht.

Im Sommer war der Angeklagte dann im Zuge von Ermittlungen gegen einen Pädophilen in Hamburg aufgeflogen, der einer seiner Chatpartner war. Bei der Durchsuchung der Wohnung des 50-Jährigen waren mehr als 6400 pornografische Bilder sowie gut 1500 kinderpornografische Videos auf dem Computer, fünf externen Festplatten und mehreren USB-Sticks gefunden worden. Der Prozess wird fortgesetzt.

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