"Hallo, hier ist wieder Lennox" Bonner Polizeihund Lennox hat viele Fans

Beuel · Der Bonner Polizeihund Lennox absolviert eine Ausbildung bei zum Spürhund. Über seinen Alltag "berichtet" er auf der Facebook-Seite des Präsidiums und soll damit junge Leute animieren, ihre Karriere bei der Polizei zu starten.

„Wie versprochen melde ich mich bei euch zurück und berichte von meinen spannenden Erlebnissen bei der Polizei“, mit solchen Einträgen auf der Facebook-Seite der Bonner Polizei hält der erst fünf Monate alte belgische Schäferhund, ein sogenannter Malinois, Lennox, seine Fans auf dem Laufenden. Dahinter steckt die Idee der Polizistin Ruth Braun, die bis vor Kurzem noch in der Pressestelle des Präsidiums tätig war.

Tausende von „Gefällt-mir-Angaben“ auf der Facebook-Seite beweisen die Beliebtheit von Lennox – was ganz im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei sein dürfte. Denn das Interesse an Lennox inspiriert vielleicht den ein oder anderen Nutzer zu der Überlegung, seine berufliche Karriere bei der Polizei zu beginnen.

Aber um es vorweg zu nehmen: In der Polizeihundestaffel kann nur arbeiten, wer schon einige Dienstjahre als Polizist absolviert hat. Sowohl Mensch als Hund müssen über die passenden Eigenschaften und Kompetenzen verfügen, um verlässlich miteinander agieren zu können. „Oft ist beim wöchentlichen Training sogar eher der Zweibeiner das Problem“, weiß der Bonner Polizeihauptkommissar und Hundetrainer Lutz Engel aus seiner Praxis zu berichten.

Keine Probleme scheint es dagegen zwischen Lennox und seiner Hundeführerin Stefanie Bartnick zu geben. Die Oberkommissarin stand ganz oben auf der Wunschliste als Anwärterin für einen Welpen aus der landeseigenen Hundezucht auf Schloss Holte-Stukenbrock bei Bielefeld. Mit den Nachkommen der dortigen vier Malinois-Zuchthündinnen werden die meisten Kreispolizeibehörden mit geeigneten Welpen versorgt.

Seit gut zwei Monaten lebt nun Lennox zusammen mit Sprengstoffspürhund Mitch (5) und Diensthund-Seniorin Easy (12) bei der Bonner Polizistin. „Lennox kann sicher eines Tages ein Spürhund werden“, ist sich Bartnick sicher. „Er hat einen ausgeprägten Spieltrieb und bringt bereits die notwendige Ausdauer mit“, erzählt sie. Und ihr Dienststellenleiter Joachim Waszilewitz ergänzt, „man sieht schon jetzt, dass Lennox einen ungeheuren Willen besitzt“.

Doch noch hat Lennox etwa sieben Monate Zeit, bis er seine ersten Prüfungen ablegen wird. Bis dahin bleibt er in der Ausbildung und wird erst langsam an die Geräusche und Gerüche seiner Umwelt gewöhnt. Ab und zu darf er Bartnick schon auf Einsätzen begleiten, geht auf Streifengängen mit oder soll bei einer Menschenansammlung aus dem Käfig des Autos heraus kennenlernen, was da draußen später auf ihn zukommen wird.

Doch bevor es soweit ist, freut sich Stefanie Bartnick erst einmal darüber, dass Lennox inzwischen nahezu stubenrein ist. Damit ist schon mal ein erstes Erziehungsziel erreicht. Noch füttert sie ihn größtenteils aus der Hand, um so das Vertrauen und die Bindung zwischen ihr und dem Hund zu festigen. „Lennox lernt jetzt erst einmal die Grundkommandos wie ‚Sitz!‘, ‚Platz!‘ und irgendwann kommt dann auch das ‚Aus!‘ dazu“, sagt Bartnick. Außerdem müsse Lennox nun lernen, im Auto zu fahren, und bei all den neuen Anforderungen sozial verträglich zu bleiben. „Wir wollen keine wilde Bestie erziehen, sondern einsatzfähige Hunde, mit denen wir unsere polizeilichen Ziele erreichen können“, betont Waszilewitz.

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