GA-Nachwuchsreporter interviewen "Die Lochis" Der schnelle Erfolg „ist schon krass“

BONN · Wenn „Die Lochis“, so nennen sich die Brüder Roman und Heiko Lochmann, erwarten, dass wir bei ihrem Anblick wie viele ihrer Fans zu kreischen anfangen, lassen sie sich zumindest nichts anmerken. Ganz locker kommen sie auf uns zu und begrüßen uns mit Handschlag und Umarmung. Mit „Hammer Location“ betiteln sie direkt den Schiffchensee in der Rheinaue, der neben dem Bonner Kunst!Rasen liegt. Dort werden sie am Sonntag, 26. Juni, auftreten.

 Nanja Boenisch und David Bongartz interviewen „Die Lochis“ Heiko (l.) und Roman Lochmann.

Nanja Boenisch und David Bongartz interviewen „Die Lochis“ Heiko (l.) und Roman Lochmann.

Foto: Barbara Frommann

Vor vier Jahren haben sich die Jungs zum ersten Mal die Kamera ihrer Mutter geschnappt, ein Video zu einem ihrer selbst geschriebenen Lieder, „Mach es jetzt“, gedreht und es auf Youtube veröffentlicht. „Damals haben wir uns selbst viele Youtuber angeschaut“, sagen die beiden. Außerdem sahen sie das Internet als bestmögliche Plattform an, die Videos bekanntzumachen. Das ging deutlich schneller als erwartet; immer mehr Leute sahen sich die Clips an. Die vielen Klicks verhalfen den Lochis zu größerer Bekanntheit, und so folgte schon ein Jahr später mit „Durchgehend Online“ der große Durchbruch. „Es ist schon krass, dass der Erfolg so schnell gekommen ist“, sagen die beiden, damit hätten sie vorher niemals gerechnet.

Die Lochis schreiben die Texte und Melodien ihrer eigenen Songs selbst. Die Lieder, die sie parodieren, sind Chartsongs, die sie „feiern“. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Parodien den Fans gefallen, sei höher, wenn sie die Originaltitel kennen, und das sei nun mal bei Charts am häufigsten der Fall, sagen die Brüder. Am Anfang mischten sie die Lieder sogar eigenhändig am PC, mittlerweile haben sie dafür professionelle Produzenten mit ins Team geholt. Seit sie in diesem Jahr ihr Fachabitur in Medienproduktion absolviert haben, liegt der Fokus voll auf der Musikkarriere, studieren wollen die Brüder erst einmal auf keinen Fall. Für sie sei die Musik kein Hobby, sondern regelrecht „eine Lebenseinstellung“.

Generell erzählen die Songtexte von Dingen, die im Leben der Jungs wichtig sind. Ganz frei von diesen Erlebnissen ist wohl auch der Spielfilm „Bruder vor Luder“ nicht, der Ende 2015 in den Kinos anlief und bei dem die Zwillinge sowohl Hauptdarsteller als auch Regisseure waren. Die Story sei aber grundsätzlich fiktional gewesen.

In den vergangenen Jahren, in denen der Erfolg der Lochis immer weiter wuchs, wurde ihre Privatsphäre nach und nach kleiner. Wenn sie jetzt an sogenannten „off-days“ – also an Tagen, die sie sich eigentlich freinehmen, um einfach Zeit mit Freunden zu verbringen, wie es jeder gewöhnliche Teenager tut – ins Kino oder in die Stadt gehen, begegnen sie immer häufiger Leuten, von denen sie erkannt werden. Ansonsten kommunizieren die Zwillinge mit ihren Fans über die sozialen Netzwerke. Mittlerweile äußerten sich zu ihren Beiträgen im Internet so viele Leute, „dass wir gar nicht mehr dazu kommen, alle Kommentare zu lesen“. Dennoch sei es für sie immer wichtig zu erfahren, wie die „community“, also ihre Fangemeinschaft, reagiert. So seien sie stets auch empfänglich für konstruktive Kritik, nur über das negative Feedback der „Hater“ müsse man hinwegsehen.

Die Community spielt generell eine große Rolle für den Erfolg der Lochis. „Ohne sie wären wir nicht an dem Punkt, an dem wir jetzt sind, dann sähe alles anders aus“, stellt Heiko fest. Besonders schön sei immer, wenn sie Fans persönlich begegnen. „Es ist cooler, ihre Gesichter in echt zu sehen als nur auf ihren Profilbildern im Internet.“

Jetzt freuen sich die Lochis auf die diesjährige Sommertour mit rund 35 Auftritten, auch wenn es natürlich manchmal ganz schön anstrengend sei, so viel unterwegs zu sein. Der Spaß mache die Anstrengung aber um Längen wett. Die Konzerte sollen nicht nur in großen Städten stattfinden, damit die Fans, die eher auf dem Land wohnen, auch eine Möglichkeit bekommen, die Lochis live zu sehen, ohne teure Zugtickets zu kaufen. Die Jungs selbst sehen ihre Touren auch immer als einmalige Gelegenheit, neue Städte kennenzulernen.

Für ein Konzert sei die Location immer ganz besonders wichtig. So schwärmen die zwei von der Atmosphäre rund um den Kunst!Rasen in der Bonner Rheinaue. Bei einem Open-Air-Konzert könnten die „positive vibes“ der Songs am besten zur Geltung kommen. „Wir haben schon richtig Bock auf das Konzert und sind stolz und froh, dass wir unseren Traum hier leben können“, sagen die Lochis und versprechen für das Konzert eine „geile Show“. Wir sind gespannt!

Das Konzert der Lochis auf dem Kunst!Rasen an der Charles-de-Gaulle-Straße (Rheinaue) beginnt am Sonntag, 26. Juni, um 15.30 Uhr. Karten gibt es in den Bonnticket-Shops des General-Anzeigers. Sie kosten 34,20 Euro für Kinder und 32 Euro für Eltern.

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