Klimaanlagen in Bussen nützen nicht viel Hitze macht SWB-Fahrern zu schaffen

BONN · Ideales Sommerwetter in der Stadt: Die Temperaturen pendeln sich in den nächsten Tagen zwischen 22 und 25 Grad ein, die Zeit des ganz großen Schwitzens ist erst einmal vorbei. Darüber freuen sich gerade jene, die trotz der Ferienzeit arbeiten müssen. So wie die rund 600 Bus- und Bahnfahrer der Stadtwerke Bonn.

Viel trinken, diesen Tipp beherzigt Busfahrer Muhamad Fakhrou. Denn hinter der Windschutzscheibe wird es heiß.

Viel trinken, diesen Tipp beherzigt Busfahrer Muhamad Fakhrou. Denn hinter der Windschutzscheibe wird es heiß.

Foto: Barbara Frommann

"Sie hatten es Anfang des Monats wirklich nicht leicht", weiß SWB-Sprecherin Veronika John. Besonders das erste Juli-Wochenende machte allen schwer zu schaffen. Damals kletterten die Temperaturen auf tropisches Niveau knapp unter der 40-Grad-Marke.

Zwar sind laut John fast alle Busse mittlerweile mit Klimaanlagen ausgestattet oder nachgerüstet worden, doch richtig kühl wird es trotzdem nicht im Inneren. "Wenn an der Haltestelle die Tür aufgeht, dann strömt natürlich immer auch heiße Luft hinein." Und dagegen könnten selbst die stärksten Klimaanlagen nichts ausrichten.

Die Stadtwerke Bonn wissen, wie man Energie spart. Klimaanlage ist volle pulle an, und die Fenster im Bus offen! :)

Der 13. Doktor (@nichttom) 21. Juli 2015Heiß wurde es auch einer GA-Leserin. Sie fuhr mittags mit der Linie 600 nach Graurheindorf - in "einem alten, kleinen Bus ohne Klimaanlage", beklagt sie. Sie bat den Fahrer, die Tür während der Fahrt zu öffnen. "Doch der weigerte sich", empört sie sich in einem Schreiben an den GA.

"Das geht auch nicht", nimmt Veronika John den Mitarbeiter in Schutz. "Man kann doch nicht mit offener Tür fahren. Wo bleibt denn da sie Sicherheit?"

Sobald das Thermometer 25 Grad anzeigt, sollen die Fahrer die Klimaanlage einschalten. Allerdings gibt es die nur in den Bussen und nicht in den Bahnen. In Schienenfahrzeugen können lediglich die oberen schmalen Fenster zurück geschoben und einen kleinen Spalt geöffnet werden.

Die Fenster in Bussen lassen sich ebenfalls öffnen. Um auch in Extremsituationen fit zu bleiben, muss an heißen Tagen viel getrunken werden.

"Jeder Fahrer muss absolut fahrtüchtig sein"

Das gilt zwar generell, insbesondere aber für jene Menschen, die Passagiere befördern. Deshalb wird das SWB-Personal an heißen Tagen an ausgewählten Haltestellen mit reichlich Trinkwasser versorgt. John zufolge lautet die oberste Priorität: "Jeder Fahrer muss absolut fahrtüchtig sein." Dafür habe jeder sein eigenes Rezept.

Während der eine das Seitenfenster weit öffnet, um sich am Fahrtwind abzukühlen, schwört der andere auf heißen Tee. "Natürlich ist der Hochsommer für unsere Fahrer sehr kräftezehrend. Aber auch in anderen Berufssparten ist die Arbeit in den heißen Monaten anstrengend."

Sollte ein Fahrer jedoch bemerken, dass er Probleme hat, muss er sich unverzüglich melden. "Diesen Fall hatten wir vor ein paar Tagen in Beuel", berichtet John. Per Funk hatte ein Bahnfahrer zwischen Beuel und Oberkassel über Kreislaufprobleme geklagt. Sofort schickte die Zentrale einen Rettungswagen und organisierte einen Ersatzfahrer.

Nicht nur der Mensch, auch die Maschine leidet bei tropischer Hitze. So hatte in einigen Fahrzeugen die sensible Elektronik ausgesetzt, "aber ansonsten hatten wir keine Probleme", so John. Anders als in anderen Städten, wo wegen der Wärme Straßenbahnschienen unpassierbar waren.

Für die Stadtwerke sind insgesamt 190 Busse und 99 Bahnen unterwegs. Sie werden von rund 600 eigenen Fahrern aus 40 verschiedenen Nationen gesteuert.

Welche Sommer-Erfahrungen haben Sie mit den Temperaturen in Bussen und Bahnen gemacht?

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