Kommentar zur Uni-Kinderklinik Längerer Leerstand wäre fatal

Meinung | Bonn · Das Gelände der Uni-Kinderklinik ist einmalig: mitten in der Innenstadt, direkt am Rhein, Bundesbehörden, Universität und UN-Campus in der Nachbarschaft. Entsprechend groß sind die Begehrlichkeiten und die Herausforderung an die Planer.

Die Uni-Kinderklinik an der Adenauerallee: 2018 steht der Umzug an.

Die Uni-Kinderklinik an der Adenauerallee: 2018 steht der Umzug an.

Foto: Benjamin Westhoff

Jetzt gilt es, die Zeit bis zum Auszug der Kinderklinik zu nutzen, um die verschiedenen Interessen zu bündeln und abzuwägen. Jahrelanger Leerstand wäre sicherlich das Schlimmste, was passieren könnte.

Bonn braucht Wohnungen – keine Frage. Aber solch ein Grundstück ist eher dafür geeignet, den Platzbedarf der Universität oder der Bundesbehörden zu decken, die ein wichtiger Baustein für Bonns geglückten Strukturwandel sind. Angesichts der bevorstehenden Brücken- und Autobahnsanierungen werden in Zukunft auch kurze Wege zwischen Instituten oder Bürostandorten zählen, damit die Stadt nicht im Dauerstau steht.

Es ist vor diesem Hintergrund fraglich, ob an der Adenauerallee ein Schwesternwohnheim sinnvoll ist, deren Bewohnerinnen und Bewohner dann mit dem Bus zum Schichtdienst auf den Venusberg pendeln müssten. Hier sollten Uniklinikum und Stadt nach einer Lösung oben auf dem Berg suchen.

Die Universität Bonn wird Platz für ihre Exzellenzcluster benötigen. Es wird zwar offiziell noch nichts bestätigt, doch Vorüberlegungen für neue Institutsgebäude muss es im Rektorat geben. Alles andere wäre fahrlässig angesichts der Möglichkeiten, die sich an der Adenauer-allee eröffnen.

Im Hintergrund gibt es offenbar genug Gespräche. Das ist beruhigend. Dabei muss klar sein: Hier geht es nicht um Einzelinteressen, sondern um die beste Lösung für die Stadt. Keine leichte Aufgabe.

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