Radschnellweg in Bonn Positive Signale für die Strecke Bornheim-Siegburg

BONN · Vier bis sechs Meter breite Radwege, separiert von den Wegen für Fußgänger, mit besonderer Oberfläche und bei Dunkelheit beleuchtet, im Winter bevorzugt geräumt: Das ist ein Radschnellweg, wie ihn sich die Landesregierung im Idealfall vorstellt.

Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis haben sich für das Programm, das zu etwa 80 Prozent vom Land bezuschusst wird, auch beworben. Laut Bericht der "Rheinischen Post" soll der Radschnellweg von Bornheim über Alfter durch Bonn bis Troisdorf und Siegburg unter den fünf bewilligten Anträgen sein.

Ein Sprecher des Verkehrsministeriums erklärte zwar auf GA-Anfrage, der Bericht sei "falsch", wollte aber nicht konkret benennen, ob in Gänze oder nur in Teilen. Ob Bonn unter den Glücklichen ist, werde erst am Mittwoch, 20. November, verkündet, so der Ministeriumssprecher. Im Bonner Stadthaus scheint man dagegen mehr zu wissen. Ein Eingeweihter sagte, das Planungsamt habe "über eigene Quellen" gute Nachrichten aus Düsseldorf erhalten. Offiziell will sich die Bonner Verwaltung indes nicht äußern.

Eher skeptisch zeigte sich der Landtagsabgeordnete Rolf Beu (Grüne): Nachdem die Stadt Sankt Augustin sich entschieden habe, sich an dem Projekt nicht zu beteiligen, "scheint mir die Position der Region extrem schwierig", formulierte es Beu gestern vorsichtig. Die Entscheidung der Augustiner hat bei den übrigen Kommunen Kopfschütteln ausgelöst. Denn im ersten Schritt geht es erst einmal nur um die Machbarkeit.

Wenn NRW-Verkehrsminister Michael Groschek in anderthalb Wochen das Ergebnis der Jury verkündet, ist eigentlich noch nichts gewonnen: Es ist nur die erste Stufe eines langen Verfahrens. Denn nach der Machbarkeitsprüfung erfolgt die eigentliche Feinplanung. Erst danach steht im Grunde auch fest, wie hoch die Kosten für die beteiligten Städte sind. "Aussteigen kann man dann immer noch", hieß es aus Kreisen der Städteplaner.

Bonn, Alfter, Bornheim, Troisdorf, Siegburg und der Rhein-Sieg-Kreis haben sich deshalb mit einer neuen Variante beworben: Die Strecke über Sankt Augustin ist in den Wettbewerbsunterlagen nur noch als "potenzielle Ergänzungsroute" aufgeführt. Immerhin kostet das den Steuerzahler rund 9,5 Millionen Euro weniger. Die übrige Radschnellwegstrecke wird mit rund 7,9 Millionen Euro kalkuliert.

Geplante Trasse durch die Stadt

Die Pläne des Radverkehr-Teams im Bonner Planungsamt sieht eine Streckenführung von Alfter aus zunächst entlang der Stadtbahnlinie 18 vor. Der Schnellradweg führt am Einkaufszentrum Dransdorf vorbei über den Bendenweg, ein Stück der Justus-von-Liebig-Straße, wo an der Kreuzung zur Brühler Straße ein Kreisel geplant ist, bis zum Propsthof. Es geht weiter über Ennemoser, Thoma- und Heerstraße bis zum Rheinufer und dann über die Kennedybrücke nach Beuel. Dort führt der Radschnellweg über die Rheinaustraße und den Damm bis zur Nordbrücke und durch die Unterführung Richtung Troisdorf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort