Kurz mal weg Diese fünf Ausflüge bieten Erholung in der Natur

Serie · An der Mosel wandern Familien auf einer Rätselroute durch die Weinberge, im Bergischen Land sammelt ein Museum schöne Erinnerungen an die Kindergartenzeit, und in Hessen gehen Gäste mit einem Schäfer auf Tour: Diese Ausflüge rund um Bonn lohnen sich.

 Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn unterstützt in den ländlichen Gebieten zwischen den Flüssen Fulda und Werra zahlreiche „Hotspots der biologischen Vielfalt“.

Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn unterstützt in den ländlichen Gebieten zwischen den Flüssen Fulda und Werra zahlreiche „Hotspots der biologischen Vielfalt“.

Foto: Heinz Dietl

Schaf schafft Landschaft: Sanfter Tourismus zwischen Werra und Fulda

Der Landstrich liegt drei Autostunden von Bonn entfernt, für ein Wochenende oder länger lohnt sich die Region im Südosten der Kulturstadt Kassel allemal. Und einen Bezug zur Bundesstadt gibt es auch: Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn unterstützt in den ländlichen Gebieten zwischen den Flüssen Fulda und Werra zahlreiche „Hotspots der biologischen Vielfalt“. Mit dem Projekt „Schaf schafft Landschaft“ beispielsweise soll die Schafhaltung und somit die Biodiversität gefördert werden. Involviert ist auch der selbstständige Schäfer Thomas Linz, der rund 600 Tiere auf drei Weiden im Einsatz hat.

„Mein Traumjob“, sagt Linz und verschweigt die Mühen des Alltags nicht: „Zäune bauen, Maschinen warten und viel Büroarbeit.“ Die regionalen Tourismusbüros organisieren Führungen, am 22. August wird eine Herde bei Hitzelrode aufgesucht. Die Region versteht sich als Hochburg des Ökotourismus. Der Tannenhof bei Imshausen wird vom Bund als „Demonstrationsbetrieb Ökologischer Landbau“ gefördert. Die Familie Kayßer macht seit 1988 „Bio aus Überzeugung“. Der Juniorchef Johannes hat fast ausschließlich Zugpferde im Einsatz. Er will den Betrieb damit „enkeltauglich“ machen. „Pferde hinterlassen keine Abgase, sondern wertvollen Mist als Dünger“. Kayßer nimmt regelmäßig Gäste mit auf den Acker. Wenn das Wetter passt, darf man bei der Ernte von Kartoffeln oder Kräutern helfen.

Info: Tel. (05657) 644 990; www.schafland17.de; www.tannenhof-imshausen.de

Wertvolle Erinnerungen an die Kindheit

Im Zentrum von Bergisch Gladbach befindet sich eine außergewöhnliche Kultureinrichtung: Das 2005 eröffnete Kindergartenmuseum ist das einzige seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Ein rühriger Trägerverein dokumentiert auf 400 Quadratmetern „die institutionelle Betreuung und Förderung der Kinder in Kindergarten und Krippe von den Anfängen bis heute“. In den Räumen befinden sich Infotafeln zur Kinderbetreuung im 18. und 19. Jahrhundert sowie zahlreiche historische Spielzeuge. Ein Raum ist im Stil der 70er Jahre ausgestattet, ein weiterer als typische Krippe aus der DDR. Zu bestaunen sind Stofftiere, Brett- und Tischspiele, Bilderbücher sowie Puppen, Puppenwagen, Puppenstuben. Besucher dürfen aktiv werden und auf der Internetseite des Museums in der Rubrik „Mein Kindergarten“ eigene Erinnerungen veröffentlichen.

Info: Tel. (02202) 24 36 40; www.kindergarten-museum.de

Spannende Rundwanderwege zur Archäologie

Im Münsterland werden vorzugsweise die Radfahrer verwöhnt, was interessante Angebote für Wanderer nicht ausschließt. Ein schönes Beispiel sind die zwölf „Rundwanderwege zur Archäologie“, die in einem neuen Wanderführer (Ardey Verlag, 158 S., 14 Euro) beschrieben sind. Zusammengestellt wurde das spannende Dutzend von der Archäologin Ulrike Steinkrüger. Die Autorin findet „Bodenschätze“, die man oft kaum wahrnimmt. Eine Tour geht zur mittelalterlichen Wallburg Haskenau, bei Borken sind die geheimnisvollen Düwelsteene (Teufelssteine) das Ziel. Die Rundwege sind neun bis 24 Kilometer lang, der längste führt zur Wallanlage Oldenburg bei Laer nordwestlich von Münster.

 Die Rundwege sind neun bis 24 Kilometer lang, der längste führt zur Wallanlage Oldenburg bei Laer nordwestlich von Münster.

Die Rundwege sind neun bis 24 Kilometer lang, der längste führt zur Wallanlage Oldenburg bei Laer nordwestlich von Münster.

Foto: Münsterland eV

Info: Tel. (0251) 591 89 90; www.altertumskommission.lwl.org

Der Nationalpark Eifel meldet sich zurück

Die Ranger im Nationalpark Eifel melden sich zurück. Vier Wochen nach der Hochwasserkatastrophe sind die wichtigsten Wanderwege wieder frei, auch der 84 Kilometer lange „Wildnis-Trail“ lässt sich passieren. Große Teile der Nationalpark-Region seien von Zerstörungen verschont geblieben, heißt es bei der Parkverwaltung in Schleiden-Gemünd. „Geringe Einschränkungen“ gibt es allerdings noch im Süden des Parks, wo einige Wege umgeleitet werden. Das Hauptgebäude des Nationalparkforstamtes stand bis zu 1,30 Meter unter Wasser und müsse nun kernsaniert werden. Das Nationalpark-Zentrum selbst hat geöffnet und bietet unter anderem Führungen an. Von Montag bis Freitag können Wanderer ohne Anmeldung an kostenfreien Touren teilnehmen. Auch individuelle Touren mit Expertenbegleitung kann man buchen.

 Vier Wochen nach der Hochwasserkatastrophe sind die wichtigsten Wanderwege wieder frei, auch der 84 Kilometer lange „Wildnis-Trail“ lässt sich passieren.

Vier Wochen nach der Hochwasserkatastrophe sind die wichtigsten Wanderwege wieder frei, auch der 84 Kilometer lange „Wildnis-Trail“ lässt sich passieren.

Foto: Dominik Ketz

Info: Tel. (02444) 95 100; www.nationalpark-eifel.de

Kleiner Wettbewerb im Weinberg

„Wie heißt der Ort, den du hier siehst?“ – „Welches Obst wächst an diesen Bäumen?“ – Zwölf Fragen dieser Art können Kinder ab acht Jahren (und die Eltern) bei einer Familienschnitzeljagd an der Mosel beantworten. Man darf sich damit Zeit lassen: Bis zum 12. September läuft der kleine Wettbewerb im Weinort Klüsserath. Teilnehmer laden sich im Internet die Fragen und eine Wegbeschreibung runter, wandern an einem Termin ihrer Wahl ein 7,8km langes Stück des Klüsserather Sagenweges ab und lösen unterwegs die Fragen. Es winken Preise. Start- und Zielpunkt ist die Wetterstation Klüsserath oberhalb des Ortes.

Info: Tel. (06502) 93 380; www.roemische-weinstrasse.de; Fragebogen auch hier

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